Supercomputer für Forschung frei

Europas leistungsstärkster Supercomputer «Piz Daint» im nationalen Hochleistungsrechenzentrum (CSCS) in Lugano ist nun offiziell für die Forschung freigegeben worden. Für die Abnahme wurde er bereits vor der feierlichen Einweihung mehrfach erfolgreich getestet.

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Ralph Eichler, Thomas Schulthess und Fritz Schiesser geben den Grossrechner «Piz Daint» symbolisch für die Wissenschaft frei. (Bild: CSCS)

An der Einweihung am Freitag nahmen der Präsident des ETH-Rats, Fritz Schiesser, und ETH-Präsident Ralph Eichler sowie Gäste aus Forschung, Politik und Wirtschaft teil, teilte das CSCS in einem Communiqué mit.

Der neue Supercomputer des nationalen Hochleistungsrechenzentrum der Schweiz (CSCS) ist derzeit der leistungsstärkste Rechner Europas und das Flaggschiff des Supercomputings in der Schweiz. «Piz Daint» ist die Krönung der von 2009 bis 2014 dauernden ersten Periode der nationalen Hochleistungsrechnen- und Vernetzungsstrategie (externe SeiteHPCN-Strategie) Diese ist vom ETH-Rat im Auftrag des Bundes lanciert und vom CSCS erfolgreich umgesetzt worden.

«Die Forschung ist heute in immer mehr Fachgebieten auf enorme Rechnerkapazität angewiesen, um Fortschritte zu erzielen», sagte Fritz Schiesser an der Einweihungsfeier. «Piz Daint ist die Schweizer Antwort auf diese Herausforderung.»

Schnell und energieeffizient

«Piz Daint» steht seit rund einem Jahr am CSCS. Aber erst durch eine Erweiterung von 12 auf 28 Rechnerschränke und einen hybriden Ausbau mit Graphikprozessoren (GPU), konnte er im Oktober die anvisierte Petaflop-Marke übersteigen. Der Grossrechner erreicht eine theoretische Spitzenleistung von 7,8 Petaflops. Mit rund 3,2 Milliarden Rechenoperationen (3,2 Gigaflops) pro Watt ist «Piz Daint» dank der Kombination von GPUs mit herkömmlichen Prozessoren (CPUs) zugleich weltweit der energieeffizienteste Supercomputer in der Petaflop‐Leistungklasse. (ETH News berichtete)

Thomas Schulthess, Direktor des CSCS, sagte, für ihn sei klar gewesen, dass der steigende Bedarf an Simulationen in den Naturwissenschaften nicht nur über leistungsstärkere Supercomputer gedeckt werden könne. Gleichzeitig müsse in die Verbesserung von Rechenalgorithmen und Software investiert werden. Im Rahmen der HPCN-Initiative sei deshalb die Plattform für High-Performance and High-Productivity Computing (HP2C) lanciert worden.

In HP2C hätten in den vergangenen vier Jahren Entwickler von Applikationssoftware mit Mathematikern und Informatikern zusammengearbeitet. Gemäss CSCS war es Ziel, neue, effizientere Simulationssysteme zu kreieren. Das Resultat dieser Zusammenarbeit ist «Piz Daint». Diese ist in den Augen von ETH-Präsident Ralph Eichler geglückt: «Thomas Schulthess und sein Team haben es geschafft, durch Projekte wie HP2C die Schweizer Forschenden auch auf dem Gebiet Algorithmen- und Softwareentwicklung weltweit an der Spitze zu positionieren», betonte ETH-Präsident Ralph Eichler.

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