Donald Trumps Handelspolitik und andere strategische Trends 2019

Das Center for Security Studies der ETH Zürich hat die Schlüsseltrends der Weltpolitik untersucht.

Vergrösserte Ansicht: Eine Übersicht über die Anzahl von Cyber-Diebstählen zwischen 2000 – 2018: Links nach Ländern, die Cyberangriffe auslösten. Rechts nach Ländern, die sich verteidigten. (Grafik: CSS / CSIS, DCID)
Übersicht der Anzahl grosser Cyber-Diebstähle 2000 – 2018: Links nach Ländern, die Cyberangriffe auslösten. Rechts nach Ländern, die sich verteidigten. (Grafik: CSS)

Jedes Jahr veröffentlicht das Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich einen Bericht über die wichtigen weltpolitischen Entwicklungen, wobei Fragen der internationalen Sicherheit im Zentrum stehen. Der diesjährige Bericht «Strategic Trends 2019» behandelt vier Themen.

Dondald Trumps Handelspolitik

Jack Thompson analysiert die Folgen der neuen US-Handelspolitik. Er stellt fest, dass das aktuelle Handelssystem die Vereinigten Staaten in gewisser Hinsicht benachteiligt und Millionen von Amerikaner schädigt. Die Vereinigten Staaten, so Thompson, sind aber mächtig genug, um Zugeständnisse von all ihren Handelspartnern zu erwirken. Die langfristigen Folgen eines Versuchs, die internationale Wirtschaft zu de-globalisieren, wären aber negativ. Der internationale Handel wäre in Folge dessen weniger von Regeln und Effizienz und mehr von Macht geprägt. Nichts davon würde die USA oder ihre Verbündeten wohlhabender machen.

Militärtechnologischer Vorrang am Ende?

Michael Haas untersucht die Vorteile, die westliche Nationen seit den 1970er-Jahren in der Militärtechnologie hatten. Er argumentiert, dass sich dieser Zustand rasch ändert, da die Wettbewerber neue Technologien nutzen und westliche Stärken nachahmen. Seiner Ansicht nach sollte die Politik des Westens an mehreren Fronten tätig werden, um den Prozess zu verlangsamen und sich an eine Welt anzupassen, in der der Westen militärtechnisch nicht mehr überlegen ist.

Russlands Eurasien-Strategie

Jeronim Perović untersucht die Entstehung der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU). Er stellt fest, dass es sich dabei um eine überraschend robuste multilaterale Organisation handelt, in der die postsowjetischen Staaten in ökonomischen, politischen und militärischen Angelegenheiten zusammenarbeiten. Die Führungsrolle in der EAEU, so Perović, entspricht der Strategie Russlands, sich als Grossmacht in Eurasien zu positionieren und im Umgang mit den Vereinigten Staaten und Europa mehr Einfluss zu gewinnen.

Russlands Renaissance in der arabischen Welt

Lisa Watanabe analysiert den Wiederaufstieg Russlands als Machtvermittler im Nahen Osten und in Nordafrika. Moskau stärkt seinen Einfluss in Syrien, Ägypten, Libyen und Algerien durch die Wiederbelebung von Beziehungen aus der Sowjetzeit und durch eine pragmatische, opportunistische Strategie. Mit Ausnahme Syriens verdrängt Russland dabei weder die USA noch die europäischen Mächte. Ein verstärkter Einfluss in dieser Schlüsselregion dient Russland dazu, seinen Status als Großmacht zu festigen.

Publikation

Jetzt erhältlich: Strategic Trends 2019 – zentrale sicherheitspolitische Entwicklungen analysiert von Forschern des Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich. Im Focus stehen Fragen der internationalen Sicherheit im Zentrum.

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