Computermathematiker geehrt

Siddhartha Mishra gewinnt den ICIAM-Collatz-Preis 2019, einer der renommiertesten Preise für angewandte Mathematik.

Siddhartha Mishra widmet sich der Kombination von rigoroser Mathematik mit effizienten Berechnungen, die auf einem tiefen theoretischen Wissen und Einblick in die Probleme der realen Welt basieren. (Foto: ETH Zürich / Florian Bachmann)
Siddhartha Mishra kombiniert Mathematik mit Computing. (Foto: Florian Bachmann)

Siddhartha Mishra ist Professor für Angewandte Mathematik an der ETH Zürich und ein international anerkannter Experte für das Design effizienter numerischer Algorithmen zur Lösung nichtlinearer partieller Differentialgleichungen (siehe ETH-News). Er forscht und lehrt an der Schnittstelle von Mathematik, Informatik, Hochleistungsrechnen (Supercomputing) und Anwendungen in Physik und Technik. «Ich verstehe mich als Mathematiker, der interessiert ist, Probleme zu lösen, die in der realen Welt auftreten», erklärt Siddhartha Mishra.

Wie der «International Council for Industrial and Applied Mathematics» (externe SeiteICIAM) heute mitteilt, hat er beschlossen, Siddhartha Mishra auf seinem bevorstehenden Kongress 2019 den ICIAM-Collatz-Preis zu verleihen. Das Preiskomitee würdigt Siddhartha Mishra als genialen Designer ausgezeichneter numerischer Methoden.

«Siddhartha Mishra widmet sich der Kombination von strenger Mathematik mit effizienten Computerberechnungen, die auf einem fundierten, theoretischen Wissen und seinem Einblick in die Probleme der realen Welt basieren», schreibt das Preiskomitee.

Zahlreiche Anwendungen

«Er hat Codes für komplizierte, realistische Probleme mit realistischen Daten entwickelt, zum Beispiel Tsunamis, die durch Steinschlag und Wellen in der Sonnenatmosphäre verursacht werden. Er benutzt numerische Experimente, um einen Einblick in die Analyse von partiellen Differentialgleichungen zu erhalten.» Tatsächlich wurden einige seiner Codes bereits in Klimamodellen verwendet. Weitere Anwendungsgebiete neben Tsunamis sind Lawinen (siehe ETH-News) sowie Aerodynamik, Astrophysik und Plasmaphysik.

Seine Ergebnisse sind sowohl für die Ölindustrie als auch für die Elektrotechnik nützlich, zum Beispiel für die Energietechnik in der Schweiz. Insbesondere zeigte Mishra zusammen mit anderen, dass in der Strömungsdynamik die statistischen Ergebnisse numerischer Algorithmen stabiler sind. Dies hat ihn dazu geführt, dass ihm ein wichtiger Beweis im Zusammenhang mit kompressiblen Euler-Gleichungen in mehreren Raumdimensionen gelang.

«Ich freue mich sehr, den Collatz-Preis zu gewinnen. Es ist eine grosse Ehre und eine Ermutigung, weiterhin exzellente Forschung zu betreiben und echte Durchbrüche zu erzielen», sagt Siddhartha Mishra.

Der ICIAM-Collatz-Preis wurde ins Leben gerufen, um einzelne Wissenschaftler unter 42 Jahren für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der industriellen und angewandten Mathematik international zu würdigen. Es wird derzeit von der Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik (GAMM) finanziert.Überreicht wird der Preis im Rahmen der Eröffnungsfeier des externe SeiteICIAM-Kongresses in Valencia (Spanien) am 15. Juli 2019 vergeben.

Ausserdem, so Mishra, stärkt die Auszeichnung den Status des ETH-Seminars für Angewandte Mathematik (SAM) als eines weltweit führenden Zentrums der numerischen und rechnerischen Mathematik.

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