Ausgezeichnete Materialforschung

Am diesjährigen Materials Day zeichnet das Departement Materialwissenschaft erstmals einen talentierten Nachwuchsforscher mit dem Materials Research Prize aus. Preisträger ist Bozhi Tian, Assistenzprofessor an der University of Chicago.

Materials Day Symbolbild
Der Materials Day bietet Einblicke in die moderne Materialforschung. Das Bild zeigt ein Beispiel aus der Gruppe für komplexe Materialien: Kupferoxid-Nanokristalle auf einem dünnen Plättchen aus Aluminium. (Bild: ETH Zürich/Tobias Niebel)

Bei der Entwicklung von innovativen Technologien spielen neue und bessere Materialien eine zentrale Rolle. Um die Bedeutung dieses Forschungsbereichs zu unterstreichen, hat das Departement Materialwissenschaft einen neuen Preis ins Leben gerufen, der am diesjährigen Materials Day erstmals vergeben wird.

«Mit dem Materials Research Prize for Young Investigators wollen wir die Leistung von jungen Forschenden würdigen, die sich noch nicht fest im Wissenschaftsbetrieb etabliert haben», erklärt Ralph Spolenak, Professor für Nanometallurgie und Vorsteher des Departements Materialwissenschaft. Die Resonanz auf die erste Ausschreibung sei sehr positiv ausgefallen: «Wir erhielten von den meisten führenden Hochschulen der Welt Bewerbungen auf unsere Ausschreibung.»

Hart und weich kombiniert

Bozhi Tian
Bozhi Tian, Assistenzprofessor an der University of Chicago, wird mit dem ersten Materials Research Prize ausgezeichnet. (Bild: B. Tian)

Durchgesetzt gegen die harte Konkurrenz hat sich Bozhi Tian, Assistenzprofessor an der University of Chicago, der sich mit der Verbindung von biologischen und elektronischen Systemen befasst. In seiner Forschung untersucht Tian beispielsweise, wie sich das Verhalten von Zellen mit halbleitenden Nanomaterialien imitieren lässt oder wie man mit speziellen Nanomaterialien die elektrische Leitfähigkeit von Zellen messen kann.

«Tian kombiniert in seiner Forschung weiche und harte Materialien und verbindet das Lebendige mit dem Unbelebten», erläutert Spolenak. «Der Brückenschlag zwischen diesen beiden Polen ist ein wichtiger Bereich in der heutigen Materialwissenschaft, der nicht nur für die Medizin wichtig ist, sondern auch in vielen anderen Gebieten interessante Anwendungen ermöglicht.»

Der neue Preis ist mit 10 000 Franken dotiert und wird künftig alle zwei Jahre vergeben. Finanziert wird er durch die Einnahmen, welche das Departement aus einem lukrativen Patent eines emeritierten Professors erhält.

Materials Day 2017

Der Materials Day wird alle zwei Jahre vom Departement Materialwissenschaft durchgeführt. In kurzen Referaten stellen Forschende des Departements sowie teilweise auch externe Gäste neue Forschungsresultate vor und geben in kompakter Form eine Übersicht über ihr Forschungsgebiet. Am diesjährigen Materials Day werden unter dem Titel «Materials Today, Tomorrow, and Beyond» alle Fachrichtungen des Departements vertreten sein. Dementsprechend vielfältig ist das Spektrum der Themen: Neue Metalllegierungen und funktionale Oberflächen werden genauso zur Sprache kommen wie komplexe Flüssigkeiten, neuartige Biopolymere oder magneto-elektronische Materialien.

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