Die ETH im Golden State

Unter dem Motto «ETH Meets California» enthüllte die ETH Zürich zahlreiche Geheimnisse aus Wissenschaft und Technologie. Die Veranstaltungsreihe in San Francisco und Umgebung hatte zum Ziel, die Beziehungen der ETH Zürich zu dieser Region zu stärken.

Demonstration des Luftballons Skye in San Francisco. (Bild: ETH Zürich / Barak Shrama)
Demonstration des Luftballons Skye in San Francisco. (Bild: ETH Zürich / Barak Shrama)

Bei insgesamt 12 Veranstaltungen, die zwischen dem 6. und 15. April 2016 stattfanden, trafen Professoren, Forschende, Studierende, Alumni und Firmengründer der ETH Zürich mit ihren kalifornischen Kollegen zusammen. An verschiedenen Orten in San Francisco, Berkeley und San Jose bot ETH Meets California der ETH Zürich, ihren Partnern und Mitarbeitenden die Gelegenheit, sich mit wichtigen gesellschaftlichen Fragen zu beschäftigen und die Hochschule und ihre Arbeit in diesem Teil der Welt bekannter zu machen. Deutlich wurde dabei die Tiefe und Breite der ETH-Forschung: Vom Cybathlon bis zu Citizen Science und von autonomen Flugrobotern bis zu einer Studienreise zu den Brennpunkten des Welternährungssystems und ihrer Lösung mit IT-Innovationen.

Silicon Valley der Robotik

Als Chris Anderson, eine der weltweit führenden Koryphäen im Bereich der Robotik, CEO von externe Seite3D Robotics und früherer Redaktor und Leiter der Fachzeitschrift Wired, die ETH Zürich als «die beste Robotik-Universität weltweit» bezeichnete, erregte er damit viel Aufmerksamkeit unter den Zuhörern und anwesenden Journalisten. Bei der Veranstaltung zum Thema Autonome Flugroboter beschrieb Anderson die Schweiz als das «Silicon Valley der Robotik», und er erklärte, die Schweizer besässen einzigartige Kompetenzen im Bereich der Mechanik, die sich zunächst in der Mikromechanik, später in der Mechatronik und nun in der modernen Robotik widerspiegelten. Anderson bezeichnete die Zukunft der kommerziellen Drohnentechnologie als grösste «Big-Data-Chance», die sich je geboten hat.

Roland Siegwart, Professor am Autonomous Systems Lab, hob die Forschungs- und Entwicklungsarbeit der ETH im Bereich autonomer Flugroboter hervor. Darunter sind: das sichere und umweltfreundliche Luftschiff externe SeiteSkye des ETH-Spin-offs Aerotain, externe SeiteWingtra, ein Roboter, der wie ein Helikopter aufsteigt und landet, aber wie ein Flugzeug fliegt, und AtlantikSolar, ein unbemanntes Solarflugzeug, das mit seiner langen Flugdauer einen Weltrekord gebrochen hat. Siegwart bezeichnete die Beziehungen zwischen Hochschulen und Industrie als Möglichkeit, den Wissenstransfer zu fördern und Wissenschaftlern sowie Jungunternehmern die Chance zu geben, neue Technologien auf den Markt zu bringen.

Insel-Avatare

Die Zusammenarbeit von Forschenden der ETH Zürich und der University of California Berekley ist eines von zahlreichen Beispielen, die zeigen dass Universitätspartnerschaften den Wissensaustausch fördern, indem sie den Weg für einen fächerübergreifenden Forschungsansatz ebnen.Mehr als 80 Wissenschaftler aus 20 Institutionen arbeiten zusammen, um mit dem Island Digital Ecoystems Avatar (externe SeiteIDEA) erstmals ein vollständiges Ökosystem zu simulieren. Das Projekt ist auf der Insel Moorea in Französisch-Polynesien beheimatet,einem der bestuntersuchten tropischen Ökosysteme der Welt und beschreibt die Zusammenhänge zwischen Klima, Umwelt, Artenvielfalt und menschlichem Einfluss-. So wollen die Forschenden die Veränderungen im Pazifik und auf der Erde insgesamt umfassender vorhersagen können.

Öffentlichkeit für Technologie begeistern

Im Rahmen von «ETH Meets California» hatten die Forschenden zudem die Gelegenheit, die Öffentlichkeit für Wissenschaft und Technologie zu begeistern. Robert Riener, Leiter des Departements Gesundheitswissenschaften und Technologie (D-HEST) an der ETH Zürich, informierte über den am 8. Oktober 2016 in Zürich stattfindenden Cybathlon – eine Reihe Wettkämpfe, um die Forschung im Bereich technischer Assistenzsysteme weiter voranzubringen. Riener sieht den Cybathlon als Plattform für die Entwicklung von Hilfstechnologien, die Menschen mit körperlichen Behinderungen den Alltag erleichtern, wie dem stummen und querschnittsgelähmten Henry Evans, der sich gleichzeitig als Robotik-Aktivist betätigt. Der Cybathlon fördert den weltweiten Wissensaustausch und verbindet Patienten, Wissenschaftler, Menschen mit Behinderungen und die breite Öffentlichkeit.

Internationale Präsenz wichtig für die Schweiz

Internationale Events wie «ETH Meets California» bieten der ETH Zürich eine Bühne, um ihr Netzwerk auf strategisch wichtige Regionen auszuweiten. Die internationale Präsenz soll aber nicht nur die Position der ETH Zürich stärken, sondern auch  Wachstum und Wohlstand in der Schweiz fördern. Hans-Ulrich Tanner, der als Schweizer Generalkonsul in San Francisco den Veranstaltungen beiwohnte, erklärt: «Das Wohl der Schweiz ist eng verknüpft mit dem Wohl der Welt.» Es ist verknüpft mit neuen Formen der Infrastruktur: mit technischer Kommunikation, nachhaltigen Konzepten und – allen voran – internationalen Beziehungen. Aus diesem Grund hat «ETH Meets California» dazu beigetragen, flexiblere und langlebige Allianzen von Menschen und Institutionen zu schmieden in zwei der innovativsten Regionen der Welt.

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