Nationalfonds richtet Ersatz für «ERC-Grants» ein

Forschende der ETH Zürich können sich derzeit nicht beim European Research Council für «ERC Grants» bewerben. Nun bietet der Nationalfonds den Forschenden als Übergangsmassnahme einen Ersatz an.

Vergrösserte Ansicht: Bund erarbeitet Übergangslösungen
Bundesrat und Nationalfonds haben Übergangslösungen für «Erasmus+», «Horizon 2020» und für die «ERC-Grants» beschlossen. (Bild: iStockphoto.com)

Forschende der ETH Zürich - oder anderer Schweizer Forschungsinstitutionen - können derzeit beim European Research Council (ERC) keine Gesuche für die prestigeträchtigen «ERC Grants» einreichen. Auch Gesuche von Forschenden aus dem Ausland, die in der Schweiz forschen wollen, akzeptiert der ERC nicht mehr, seit die Europäische Kommission die Schweizer Assoziierung an «Erasmus+» und «Horizon 2020» sistiert hat und die Schweiz für 2014 als Drittland behandelt.

Nun springt der Schweizerische Nationalfonds (SNF) in die Lücke, wie er heute Montag mitteilt: Er schafft als Übergangsmassnahme befristete Förderungsinstrumente, die in Zielen, Art und Ausstattung den «ERC-Grants» entsprechen, also den «Starting Grants», den «Consolidator Grants» und - wenn nötig - auch den «Advanced Grants».

Ursprüngliche Eingabetermine beibehalten

Die Ausschreibungen für diese befristeten Förderungsinstrumente richten sich an Forschende, die in der Schweiz forschen oder mit Institutionen in der Schweiz darüber verhandeln.

Der SNF wird die Instrumente, Evaluationsverfahren und administrativen Abläufe in den nächsten Wochen aufbauen. Die Eingabetermine des ERC für «Starting Grants» (25. März) und «Consolidator Grants» (20. Mai) bleiben bestehen. Wenn nötig, wird der Nationalfonds im Herbst 2014 auch eine Ausschreibung für «Advanced Grants» eröffnen.

Forschende, die ein Forschungsprojekt in der Schweiz planen und dazu einen «ERC Starting Grant» beantragen wollten, können ihr Gesuch zwischen dem 15. März und dem 25. März 2014 beim SNF über die elektronische Plattform mySNF einreichen. Sie könnend die ERC-Gesuche ohne grössere inhaltliche oder formelle Anpassungen einreichen.

Neu: «Swiss-European Mobility Programme»

Diese Übergangsmassnahme dient dazu, die hohe internationale Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit von Forschung und Innovation in der Schweiz zu erhalten, bis eine politische Lösung mit der EU gefunden ist, schreibt der Nationalfonds. Bereits am vergangenen Freitag hat der Bundesrat an seiner Sitzung Übergangslösungen für die Bildungs- und Forschungsprogramme «Erasmus+» und «Horizon 2020» beschlossen.

Für die Teilnahme an «Horizon 2020» sieht er eine Übergangslösung vor, bei der Forschende in der Schweiz vom Bund direkt finanziert werden – und zwar sowohl in den Verbund- als auch in den Einzelprojekten. Für «Erasmus+» bedeutet die Übergangslösung, dass der Bund – analog zur Beteiligungsform vor 2011 – eigene Beurteilungs- und Finanzierungskriterien für Schweizer Institutionen ausarbeiten wird, um so Personen und Projekte finanziell zu fördern.

Dieses von der Schweiz finanzierte Mobilitätsprogramm wird nicht unter dem Name «Erasmus+» laufen, sondern unter der Bezeichnung «Swiss-European Mobility Programme»: Der Studierenden-Austausch zwischen der ETH Zürich und ihren Partneruniversitäten wird somit im Rahmen des neuen «Swiss-European Mobility Programme» mit bilateralen Austauschverträgen weitergeführt.

Die Details, wie der Bund diese Übergangslösungen aus seinen Mitteln finanzieren will, wird das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) in den kommenden Wochen erarbeiten.

Einreichung «ERC Grants» beim SNF

Der schweizerische Nationalfonds empfiehlt Forschenden, die ein Grant-Gesuch einreichen wollen, so schnell wie möglich ein externe SeiteBenutzerkonto für mySNF anzufordern. Genauere Informationen zur Einreichung eines Gesuchs werden bis am 14. März 2014 auf der Webseite des SNF publiziert. Informationen zum «Consolidator Grant» und zum «Advanced Grant» folgen so bald wie möglich.

Weitere Auskünfte zur Teilnahme am Forschungs- und Innovationsrahmenprogramm «Horizon 2020» erhalten Forschende der ETH Zürich bei der Informations- und Beratungsstelle EUGrantsAccess.

Auskünfte für Studierende, die am «Swiss-European Mobility Programme» (bisher: «Erasmus+») teilnehmen wollen, erteilt die Mobilitätsstelle der ETH Zürich.

Informationen zum jeweils aktuellen Stand bei «Erasmus+» und «Horizon 2020» finden sich auf der Homepage des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (externe SeiteSBFI).

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