Starke Leistung, aber hohe Erwartungen

Über 450 Mitarbeitende folgten der Einladung der Schulleitung zum Weihnachtsapéro 2013 im Zentrum. Ulrike Lohmann erhielt das «Goldene Dreirad» als vorbildliche Führungsperson.

Vergrösserte Ansicht: ETH Präsident Ralph Eichler
ETH-Präsident Ralph Eichler lobte den kompetenten und engagierten Einsatz aller Mitarbeitenden. (Bild: Heidi Hostettler/ETH Zürich)

Über Hochschulrankings lässt sich trefflich diskutieren. Nichts desto weniger werden sie weltweit als ein Indikator für den Erfolg einer Universität herangezogen. «Eine Universität ist mehr als nur eine Zahl», betonte Ralph Eichler in seiner Präsentation. Auch in diesem Jahr gehört die ETH Zürich zu den führenden Hochschulen und bleibt gemäss diverser Rankings die beste Universität in Kontinentaleuropa.

Hohe Summe an Forschungsgeldern

Um wissenschaftlich in der ersten Liga mitzuhalten, bedarf es vor allem finanzieller Mittel. Bei der diesjährigen Vergabe von Forschungsmitteln des Europäischen Forschungsrates erhielt die ETH fünf ERC Advanced Grants, neun ERC Starting Grants und vier ERC Consolidator Grants. In Zahlen sind das rund 43 Millionen Franken eingeworbene Forschungsgelder. Bei den Nationalen Forschungsschwerpunkten führt die ETH von zehn Anträgen fünf als Leading oder Co-Leading House. Insgesamt haben Forschende in der Schweiz den an die EU bezahlten Betrag um das Anderthalbfache zurück erhalten. Allein der ETH-Bereich konnte 40 Prozent der kompetitiv eingeworbenen Mittel für sich gewinnen.

Mehr Bundesgelder für Bildung

Welchen Stellenwert Bildung und Forschung auch auf Bundesebene einnehmen, lässt sich an den Ausgaben des Bundes für diesen Bereich aufzeigen. Diese sind in den letzten Jahrzehnten kontinierlich gestiegen. Davon profitiert die gesamte Schweiz und im Besonderen die Region Zürich: Vom gesamten Budget von 1.4 Milliarden Franken verblieben 2012 zwei Drittel im Kanton.

Neue Institute

Spezielle Freude bereitet Ralph Eichler die Gründung zweier Institute. Das «Institut für Theoretische Studien» (ETH-ITS) soll Grundlagenwissenschaften wie Mathematik, theoretische Physik und theoretische Informatik vernetzen. Damit setzt es die Zürcher Tradition von grossen Denkern, wie Albert Einstein oder Wolfgang Pauli fort. Das «Institute for Science, Technology and Policy» (ISTP) soll dabei helfen, komplexe Gesellschaftsprobleme zu lösen. Vorgesehen ist auch, dass Experten aus der Praxis forschen können.

Singapur-Center gut gestartet

Ein Blick nach Asien zeigt, dass das Singapore-ETH Centre for Global Environmental Sustainability (SEC) gut unterwegs ist. «Das SEC hat seine Leistungsziele deutlich übertroffen», betonte der Präsident. Eine Zwischenbilanz im September zeigte, dass dort rund 140 wissenschaftliche Publikationen entstanden sind. Das SEC hat in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits15 Preise und Ehrungen erhalten.

Schritte in Richtung Online-Lehre

In der Lehre wurden Qualitätskriterien für die Studiengänge und die Lerneinheiten entwickelt und von der Schulleitung verabschiedet. Damit unterliegt die Qualität der Curricula, der Lehrveranstaltungen sowie der Evaluation eindeutigen Kriterien. Das oft diskutierte Thema Notengebung wurde mit einem Leitfaden auf eine solide Basis gestellt. Auch an der Zukunft der Lehre wird bereits heute gearbeitet. Bei den weltweit zunehmenden Online-Vorlesungen MOOCs (Massive Open Online Course) setzt die ETH vorerst auf so genannte TORQUEs-Kurse. Der Begriff steht für «Tiny, Open-with-Restrictions courses focused on Quality and Effectiveness» und wird im Gegensatz zu MOOCss eng mit der Präsenzlehre verzahnt. «Wir investieren viel in die Lehre. Wichtig sind uns aber nach wie vor Persönlichkeiten, die unterrichten», sagte der Präsident.

ETH-Spin-offs erfolgreich unterwegs

Dass gute Studierenden-Ideen an der ETH unterstützt werden, zeigen die vielen Firmengründungen und erfolgreichen Jungunternehmer der Hochschule. Allein beim Wettbewerb der besten 100 Schweizer Jungunternehmen stellt die ETH ein Viertel der Sieger. Auch haben ETH-Spin-off 2013 sechs Millionen Franken aus EU-Projekten eingeworben, und rund 80 Millionen Franken wurden in ETH-Start-ups investiert.

Bedeutende Schenkungen

Dass Spitzenforschung auch für Firmen und Privatpersonen eine lohnende Investition ist, zeigen die erfolgreich eingeworbenen Mittel der ETH Zürich Foundation. Allein in diesem Jahr erhielt sie Schenkungszusagen über 88 Millionen Franken (per 1.12.). Darunter waren allein 10 Millionen Franken der Werner Siemens Stiftung für eine neue Professur in Tiefengeothermie sowie 2.5 Millionen Franken von Alstom für Seed-Projekte im Energiebereich.

Gleich drei grosse Kommunikationsprojekte konnten in diesem Jahr erfolgreich lanciert werden. Zum einen wurde das neue Corporate Design umgesetzt und das neue ETH-Web startete Ende Oktober. Das neue Mitarbeitenden-Magazin «life» erschien erstmals im Oktober in einer Deutschen und Englischen Ausgabe. Es löst die bisherige Hauszeitung «ETH life print» ab.
Neu hat die Schulleitung auch einen «Compliance Guide» initiiert. «Damit wollen wir die Kultur der Eigenverantwortung und der Autonomie stärken», sagte Ralph Eichler. Der Leitfaden kann bestellt werden.

Ziele 2014

Die Schulleitung hat sich für 2014 vorgenommen, das grosse Renommee der ETH Zürich weiter auszubauen, um ausgezeichnete Studierende und Spitzenkräfte aus Lehre und Forschung für die Hochschule gewinnen zu können. Weiterhin soll die ETH ihre bisherige Forschung verstärken, um «Lösungsvorschläge für die drängenden Fragen unserer Zeit» zu erarbeiten, betonte der Präsident. Nach seinem letzten Amtsjahr 2014 möchte er seinem Nachfolger Lino Guzzella eine prosperierende Hochschule übergeben.

Verleihung des Goldenen Dreirads

In diesen Jahr wurde Ulrike Lohmann, Professorin am Institut für Atmosphäre und Klima, mit dem Goldenen Dreirad ausgezeichnet. Damit zeichnen die akademische Vereinigung des Mittelbaus AVETH, und die Stelle für Chancengleichheit, Equal! seit 2007 Führungspersonen aus, die Arbeitsbedingungen in ihrem Team so gestalten, dass die Mitarbeitenden Arbeit und Familienleben gut miteinander vereinbaren können. Martin Sack, Vertreter des AVETH, hob in seiner Laudatio hervor, dass Ulrike Lohmann zusammen mit den Mitarbeitenden individuelle Lösungen sucht. Einige ihrer Alumni haben eine grosse Karriere am MIT und in Yale gestartet. Dies zeige, dass ihre familienfreundliche Führung nicht zu Lasten der Forschungstätigkeit gehe.

Goldenes Dreirad

DownloadEin Portrait (PDF, 1.1 MB) zur Preisträgerin des Goldenen Dreirads Ulrike Lohmann finden Sie in der neuen Ausgabe des Magazinis «life», das in der kommenden Woche erscheint.

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