Arbeitswelt der Zukunft

An der ETH Zürich gestalten wir die Arbeitswelt der Zukunft gemeinsam. Mit dem Positionspapier, welches auch Zielformulierungen und Empfehlungen für Mitarbeitende und Führungspersonen beinhaltet, bestärken wir unsere Absicht, in der Arbeitswelt der Zukunft den Anforderungen der Institution, dem Wohlbefinden der Mitarbeitenden und dem Schutz der Umwelt gerecht zu werden.

In der Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft spielt jede:r Mitarbeitende eine wichtige Rolle. Das Positionspapier zur Arbeitswelt der Zukunft behandelt ausgewählte aufkommende Themen, die für die aktuelle und zukünftige Arbeit an der ETH von Bedeutung sind. Dazu gehören institutioneller Wandel, digitale Transformation und künstliche Intelligenz, lebenslanges Lernen, Vielfalt und Inklusion, ökologische Nachhaltigkeit, Wohlbefinden sowie flexibles und standortunabhängiges Arbeiten.

Ziele für die Arbeitswelt der Zukunft

Die Ziele wurden auf Basis von sorgfältigen Analysen der Schlüsselthemen, die diese Arbeitswelt prägen werden, formuliert. Diese Analysen stützen sich unter anderem auf Interviews, Umfragen, Literaturrecherche sowie informelle Gespräche mit Mitarbeitenden der ETH Zürich.

Wir schaffen ein Arbeitsumfeld, das ambitionierte Ziele, Teamgeist, Wohlbefinden und persönliche Entwicklung fördert und zugleich eine Denkweise unterstützt, die auf Vertrauen und Eigenverantwortung beruht.

Die Erfordernisse der Institution und der Arbeitsorganisation wie auch die unterschiedlichen Lebenssituationen unserer Mitarbeitenden werden ausgewogen berücksichtigt.

Persönliche Interaktionen vor Ort stärken Kreativität, Innovation und einen vertrauensvollen Umgang miteinander.

Auch durch flexible Arbeitsplätze ermöglichen wir unseren Mitarbeitenden, Handlungsspielraum zu gewinnen und sich zu entfalten bei gleichzeitig effektivem Kostenmanagement.

Wir schaffen hybride Arbeitsweisen, indem wir digitale Lösungen gezielt einsetzen und die Mitarbeitenden befähigen, diese effektiv zu nutzen.

An der ETH steht lebenslanges Lernen im Fokus, damit unsere Mitarbeitenden bestmöglich mit aktuellen und zukünftigen Anforderungen umgehen können.

Dieser Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei und macht die ETH zu einer attraktiven Arbeitgeberin, die sich konstant den neusten Erkenntnissen und Entwicklungen anpasst und mit der sich Menschen gern identifizieren.  

Empfehlungen für Mitarbeitende und Führungskräfte

In der Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft spielt jede Mitarbeitende eine wichtige Rolle. Unsere Handlungen, Einstellungen und Bereitschaft, Neues auszuprobieren, sind entscheidend. Nachfolgende Empfehlungen zeigen auf, wie Sie konstruktiv an der Gestaltung Ihrer zukünftigen Arbeit mitwirken und zur dafür förderlichen Kultur beitragen können. Die Empfehlungen basieren auf den Sozial- und Leadershipkompetenzen der ETH.

Für Mitarbeitende in Führungspositionen:

  • Gestalten Sie den organisatorischen Wandel, indem Sie Vision sowie Sinn und Zweck von Veränderungen frühzeitig kommunizieren und die Mitarbeitenden in den Veränderungsprozess einbinden.
  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und geben Sie klare Orientierung zum Umgang mit flexiblem und standortunabhängigem Arbeiten, zur klaren Abgrenzung zwischen Arbeit und Privatleben und zu inklusivem Verhalten in einem Arbeitsumfeld, das immer diverser wird.
  • Streben Sie im Team aktiv einen Konsens darüber an, wie Sie im modernen (hybriden) Arbeitsumfeld (zusammen)arbeiten wollen. Teilen Sie neu Hinzugekommenen die Ergebnisse mit und überprüfen Sie sie bei Bedarf.
  • Übernehmen Sie nachhaltige Praktiken wie Desksharing und die Minimierung dienstlicher Flugreisen. Erwägen Sie, die Raumnutzung zu überdenken, indem Sie die Vorteile des Teilens in Ihren Arbeitsablauf integrieren.
  • Begründen Sie Ihre Entscheidung aktiv, transparent und respektvoll, wenn Sie einen Antrag (z. B. auf flexibles Arbeiten) ablehnen.

Für alle Mitarbeitenden:

  • Hinterfragen Sie eigene Überzeugungen und Perspektiven in Bezug auf traditionelle Arbeitsweisen und versuchen Sie, Ihre Gewohnheiten zu ändern, wo dies hilfreich ist.
  • Übernehmen Sie eine Mentalität des Teilens und Suchens von Gelegenheiten zur Zusammenarbeit oder zum Teilen von Wissen und Ressourcen.
  • Setzen Sie auf nachhaltige Arbeitspraktiken wie das Schonen und Teilen von Ressourcen.

Für Mitarbeitende in einer Führungsposition:

  • Haben Sie den Mut, Arbeitsweisen zu verändern.
  • Geben Sie Mitarbeitenden einen Zeitraum, in dem sie aus neuen Arbeitsweisen lernen und sich darauf einstellen können.
  • Bilden Sie funktionsübergreifende und/oder interdisziplinäre Teams, um Innovationen anzuregen und die Arbeit an neuen, sinnvollen und nachhaltigen Problemlösungen voranzutreiben.

Für alle Mitarbeitenden:

  • Übernehmen Sie eine flexible und anpassungsfähige Denkweise, erkennen Sie neue Trends und Möglichkeiten der Zusammenarbeit und probieren Sie sie aus.
  • Betrachten Sie Arbeit als Zusammenstellung von Tätigkeiten und nicht als Ort, an dem diese zu erledigen sind.
  • Experimentieren Sie mit verschiedenen Lösungen für die Herausforderungen, die sich bei Desksharing und anderen zukünftigen Arbeitsmodellen ergeben.
  • Seien Sie offen für neue Technologien, die zukünftige Arbeitsweisen unterstützen, und erkunden Sie diese.
  • Gestalten Sie den institutionellen Wandel mit, indem sie sich aktiv an Veränderungsprozessen beteiligen.

Für Mitarbeitende in einer Führungsposition:

  • Vermitteln Sie Vertrauen in die Arbeitsprozesse Ihrer standortunabhängig arbeitenden Teammitglieder und in deren Fähigkeit, ihre Aufgaben erfolgreich zu bewältigen und selbständig zu arbeiten.
  • Sorgen Sie für regelmässige Kommunikation innerhalb und ausserhalb der standortunabhängigen Arbeitsumgebung, indem Sie formelle und informelle Online-Kommunikationskanäle nutzen. Regelmässige Nachfragen und Einzelgespräche können Gelegenheiten schaffen, in denen Teammitglieder mögliche Bedenken offen äussern können.
  • Seien Sie verfügbar und ansprechbar, wenn Mitarbeitende, die standortunabhängig arbeiten, Hilfe benötigen oder Fragen haben, und stellen Sie ihnen ausreichende Kommunikationsmöglichkeiten zur Verfügung, z. B. Instant-Messaging- oder Videokonferenz-Plattformen.

Für alle Mitarbeitenden:

  • Kommunizieren Sie proaktiv und geben Sie direktes Feedback, wenn bei Veränderungsprozessen Informationen fehlen oder wenn es generell an Kommunikation mangelt.
  • Tragen Sie zum Gemeinschaftsgefühl bei, indem Sie sich aktiv an Online-Zusammenkünften beteiligen. Schalten Sie bei Videokonferenzen die Kamera an und bringen Sie sich in Gesprächen voll ein.
  • Nutzen Sie aktiv die Möglichkeiten zu spontanen Begegnungen und Gesprächen, die nur der physische Arbeitsplatz bietet. Stellen Sie sicher, dass Sie für Kolleginnen und Kollegen, die sich normalerweise vielleicht nicht an Sie wenden würden, ansprechbar und verfügbar sind.

Für Mitarbeitende in Führungspositionen:

  • Fördern Sie die Work-Life-Balance, indem Sie flexible Arbeitsregelungen – etwa Möglichkeiten zu standortunabhängigem Arbeiten – anbieten, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, Arbeit und Privatleben erfolgreich zu bewältigen.
  • Ermutigen Sie die Mitarbeitenden, klare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen, etwa indem sie E-Mail-Apps in der Freizeit deaktivieren, andere über ihre Arbeitszeiten und Erreichbarkeit informieren, Kolleginnen und Kollegen die eigenen Grenzen vermitteln und bei Grenzüberschreitungen Feedback geben, ihre Arbeitszeiten dokumentieren und klare Zeitfenster für Arbeit und Privatleben schaffen.
  • Achten Sie in Ihrem Team auf mögliche negative Anzeichen wie Erschöpfung oder Isolation.

Für alle Mitarbeitenden:

  • Kümmern Sie sich um sich selbst, indem Sie sich etwa Zeit für Bewegung, Meditation und Entspannung nehmen, um Ihre Widerstandskraft gegen alltägliche Stressoren zu stärken.
  • Kommunizieren Sie Ihre eigenen Bedürfnisse in Bezug auf Arbeitszeiten und Work-Life-Balance. Beantragen Sie z. B. flexible Arbeitszeiten, arbeiten Sie im Homeoffice, um alltägliche Stressoren zu reduzieren, und teilen Sie Ihre Verfügbarkeit mit.
  • Respektieren Sie die Freizeit und die persönlichen Grenzen Ihrer Kolleginnen und Kollegen. Vermeiden Sie es, sie in der Freizeit oder in den Ferien anzurufen oder ihnen Nachrichten zu schicken.
  • Sprechen Sie über erwartete Beantwortungszeiten für E-Mails und andere Kommunikationsformen.

Für Mitarbeitende in Führungspositionen:

  • Nutzen Sie die Möglichkeiten, eine diverse Belegschaft aufzubauen, indem Sie qualifizierte Personen einstellen, die sich in Bezug auf Werdegang, Geschlecht und Kultur unterscheiden.
  • Informieren Sie die Mitarbeitenden über die wachsende Bedeutung von Inklusion und Diversität und kommunizieren Sie Ihre Erwartung, dass sie ein respektvolles und inklusives Umfeld fördern.
  • Verteilen Sie Ihre Aufmerksamkeit gerecht auf alle Mitarbeitenden in einer standortunabhängigen Arbeitsumgebung und kommunizieren Sie aktiv mit ihnen.
  • Berücksichtigen Sie bei Ihren Entscheidungen unterschiedliche Bedürfnisse (z. B. in Bezug auf Karriere- und Lebensphasen) und Persönlichkeitstypen (z. B. introvertiert/extravertiert), die Einfluss darauf haben können, wie und wo jemand am effektivsten arbeitet.

Für alle Mitarbeitenden:

  • Erkennen Sie die zentrale Rolle der Inklusivität bei der Bewältigung der Herausforderungen, die innerhalb wie auch ausserhalb des akademischen Umfelds vor uns liegen.
  • Fördern Sie eine offene und respektvolle Kommunikation am Arbeitsplatz, indem Sie aktiv zuhören und die Meinung anderer wertschätzen.
  • Seien Sie aufmerksam gegenüber Lagerdenken, das sich durch unterschiedliche Arbeitspräferenzen ergeben kann, z. B. Arbeit im Homeoffice oder vor Ort, und beugen Sie ihm aktiv vor. Das gelingt Ihnen insbesondere, indem Sie die zugrunde liegenden Überzeugungen, die zu solchen Spaltungen beitragen, kennen und ansprechen.
  • Ergreifen Sie Massnahmen zur Förderung der Inklusivität, indem Sie Fälle von Ausgrenzung oder Diskriminierung zur Sprache bringen.

Für Mitarbeitende in Führungspositionen:

  • Fördern Sie die Autonomie der Mitarbeitenden, indem Sie ihnen ein Gefühl der Eigenverantwortlichkeit und der Kontrolle über ihre Arbeit vermitteln.
  • Legen Sie mehr Wert auf Ergebnisse als auf blosse Anwesenheit am physischen Arbeitsplatz.
  • Geben Sie Feedback, anstatt Mikromanagement zu betreiben. Eigenverantwortliche und befähigte Mitarbeitende sind frei, im Rahmen der vorgegebenen Ziele und notwendigen Ressourcen zu agieren.
  • Coachen Sie Mitarbeitende, damit sie die Fertigkeiten entwickeln können, die zur eigenständigen Problemlösung in einem immer komplexer werdenden Arbeitsumfeld nötig sind.
  • Antizipieren und organisieren Sie die notwendigen Schulungen und Ressourcen, um die Weiterqualifizierung und Entwicklung der Mitarbeitenden zu unterstützen, etwa im Hinblick auf digitale Kompetenzen.

Für alle Mitarbeitenden:

  • Nutzen Sie Möglichkeiten, sich als Reaktion auf veränderte Anforderungen weiterzuqualifizieren.
  • Finden und verfolgen Sie Möglichkeiten für Ihr eigenes berufliches Fortkommen und Ihre Kompetenzentwicklung mit Blick auf sich verändernde externe Anforderungen und persönliche Karriereziele.
  • Fördern Sie die berufliche Entwicklung Ihrer Kolleginnen und Kollegen, indem Sie Wissen und Expertise weitergeben.

Workshop: offenen Dialog und Teamkonsens entwickeln

Flexible Arbeitsformen bergen grosse Chancen. Gleichzeitig erfordern sie Offenheit und Einfallsreichtum, um gute Lösungen für Einzelne und das Team zu finden. Es gilt, die unterschiedlichen Erwartungen und Möglichkeiten kennenzulernen und eine Arbeitsform zu finden, die den Wünschen und den Aufgaben des Teams bestmöglich gerecht wird. 

Nutzen Sie den Workshop, um wichtige Konsenspunkte im Team zu finden und Ihre Arbeitsweisen entsprechend anzupassen. Der Workshop ermöglicht Ihnen, zusammen mit Ihren Teams an drei wichtigen Aspekten der Arbeitswelt der Zukunft zu arbeiten: Zusammenarbeit, Zielerreichung, Teamzusammenhalt und Wohlbefinden.

Workshop-Vorlage für Vorgesetzte und ihre Teams

Kontakt

Vizepräsidium für Personalentwicklung und Leadership
Binzmühlestrasse 130
8092 Zürich
Schweiz

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