Jérôme Faist erhält den 2019 Julius Springer Prize for Applied Physics

Der 2019 Julius Springer Prize for Applied Physics wird an ETH-Physikprofessor Jérôme Faist, Leiter der Quanten-Optoelektronik-Gruppe am Institut für Quantenelektronik, verliehen.  

von Andreas Heinz Trabesinger
Jérôme Faist
Jérôme Faist (Foto: ETH Zürich/Heidi Hostettler)

Professor Faist wird für seine Arbeit an Quantenkaskadenlasern (quantum cascade lasers, QCLs) geehrt, die er mit erfunden hat. QCLs verwenden eine sorgfältig konstruierte Schichtstruktur, um die Grenzen dessen zu überwinden, was mit Halbleiterlasern aus natürlichem Materialn möglich ist. Konkret ermöglicht es die gestapelte Anordnung dem QCL, kohärent bei Wellenlängen im mittleren bis fernen Infrarotbereich zu emittieren.

QCLs, die unterschiedliche Farben elektromagnetischer Strahlung emittieren, wurden effizient eingesetzt, um Rotations- und Schwingungsspektroskopie von Gasen, Flüssigkeiten und Feststoffen durchzuführen. Die Anwendungen dieser Geräte erstrecken sich über ein breites Spektrum an Gebieten und ermöglichen den empfindlichen Nachweis von Treibhausgasen und Luftschadstoffen in Programmen wie dem NASA Airborne Science-Programm, biochemischen Bildgebungsverfahren für den Tumornachweis oder der Submillimeter-Astronomie zur Untersuchung interstellarer mittel- und planetarischer Objekte.

Jérôme Faist ist seit 1. Juli 2007 ordentlicher Professor am Institut für Quantenelektronik. Er absolvierte sein Physikstudium an der EPF Lausanne, wo er 1989 in der Gruppe von Prof. Franz-Karl Reinhart promovierte. Nach seiner Postdoc-Zeit bei IBM Rüschlikon wechselte er 1991 zu den Bell Laboratories zur Gruppe von Federico Capasso. Dort arbeitete er zuerst als Postdoc und dann als "Member of Technical Staff". Von 1997 bis 2007 war er Professor am Departement für Physik an der Universität Neuchâtel.

Seine zentrale Rolle bei der Erfindung und ersten Demonstration des Quantenkaskadenlasers im Jahr 1994 brachte ihm eine Reihe von Auszeichnungen ein, unter anderem den IEE-Premium-Award (1995), den IEEE/LEOAS William-Streifer-Preis (1998), den Michael-Lunn-Preis (1999), den ISCS "Young Scientist Award" (1999) und den schweizerischen Nationalen Latsis Preis (2003).

Professor Faists aktuelles wissenschaftliches Interesse gilt der Entwicklung eines Hochleistungs-Quantenkaskadenlasers im mittleren und fernen Infrarotbereich und der Erforschung der physikalischen Zusammenhänge der Intersubbandübergänge im Bereich von starken magnetischen Feldern.

(Mit Material aus einer externe SeiteSpringer-Medienmitteilung)

Der Julius Springer Prize for Applied Physics  

Der Julius Springer Prize for Applied Physics wurde 1998 ins Leben gerufen und zeichnet Forscher aus, die einen herausragenden und innovativen Beitrag zur angewandten Physik geleistet haben. In geraden Jahren wählen die Chefredakteure der Zeitschrift Applied Physics A - Materials Science & Processing einen Gewinner aus, und in ungeraden Jahren treffen die Chefredakteure für Angewandte Physik B - Laser und Optik die Auswahl.

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