Baubeginn für das neue Rechenzentrum auf dem Hönggerberg
Die Arbeiten für das neue Rechenzentrum auf dem Hönggerberg (HRZ) schreiten voran. Am vergangenen Freitag konnte die Grundsteinlegung gefeiert und damit der Baubeginn eingeläutet werden. Damit macht die ETH Zürich einen weiteren Schritt hin zu einer modernen und energieeffizienten IT-Infrastruktur.
Nachdem Ende 2023 mit den Vorbereitungs- und Aushubarbeiten begonnen wurde, konnte die ETH Zürich mit der Grundsteinlegung den Baubeginn feiern. Die Bauarbeiten sollen planmässig bis Ende 2025 dauern, sodass die Inbetriebnahme durch die Informatikdienste der ETH ab Anfang 2026 erfolgen kann.
«Das neue Rechenzentrum garantiert eine sichere, leistungsfähige, hochverfügbare und nachhaltige Informations- und Kommunikationsversorgung.»Ulrich Weidmann, Vizepräsident Infrastruktur der ETH Zürich
Ein zukunftsgerichtetes Rechenzentrum
Das neue Rechenzentrum wird eine zentrale Rolle für das Datennetzwerk und die IT-Versorgung des Campus Hönggerberg übernehmen. Es wird die Heimat für den sogenannten Nebensternknoten, quasi den «Hauptzugang» für das Datennetzwerk auf dem Hönggerberg, sodass der gesamte Internetverkehr und die Verbindung zwischen Zentrum und Hönggerberg an diesem Punkt zusammenlaufen. Bislang ist der Nebensternknoten noch in einem provisorischen Raum untergebracht, in dem ein langfristiger Betrieb nicht gewährleistet werden kann.
Das HRZ wird zudem einen modernen Serverraum für wissenschaftliches Rechnen beherbergen, der es ETH-Forschenden ermöglicht, ihre Server sicher und energieeffizient an einem Ort zu betreiben und kontinuierlich mit Strom und Kühlung zu versorgen.
Darüber bietet das HRZ Platz für den Bandspeicher («Bandroboter») auf dem Hönggerberg, der aktuell ebenfalls nur in einem provisorischen Raum untergebracht ist. Auf diesem Speicher werden die Daten vom Zentrum und Hönggerberg gesichert. Zusammen mit dem zweiten Bandspeicher im Zentrum sind dadurch immer zwei Sicherungskopien an zwei verschiedenen Standorten vorhanden.
«Das HRZ wird das Nervenzentrum der IT-Versorgung am Hönggerberg sein.»Rui Brandao, Direktor Informatikdienste der ETH Zürich
Gesteigerte Energieeffizienz
Mit dem neuen Rechenzentrum kann die ETH Zürich ihre Energieeffizienz nochmals deutlich steigern. Zum einen ermöglicht die Konsolidierung der IT-Infrastrukturen an einem Standort einen energieeffizienteren Betrieb und zum anderen ist das Gebäude selbst auf Energieeffizienz ausgerichtet.
Im HRZ wird auf den Einsatz von Kältemaschinen verzichtet, stattdessen werden die Serverräume indirekt mit Aussenluft gekühlt. Dazu werden Wärmetauscher eingesetzt, in denen die Luft der Umgebung auf die Abluft der Serverräume trifft und Wärme ausgetauscht wird. Bei hohen Aussentemperaturen wird die Aussenluft zusätzlich mit aufbereitetem Regenwasser befeuchtet. Dieses Wasser verdunstet dann und kühlt die Luft. Die Abwärme der Serverräume kann zudem weiter genutzt werden.
Die Photovoltaikanlage auf dem Dach wird eine eigene Stromproduktion ermöglichen.
Ein besonderes Gebäude
Der Neubau aus den Federn des Zürcher Architekturbüros Penzel Valier AG wird aus vier ineinandergreifenden Gebäudetrakten bestehen, die jeweils eine eigene Funktion erfüllen. Ein Trakt beherbergt die Server, ein weiterer dient der Kühlung. Rechenzentren unterliegen sich ständig ändernden Bedürfnissen, deshalb entsteht ein möglichst flexibel nutzbares Gebäude. So können die Server später ohne grössere Einschränkungen umplatziert oder die Kapazitäten bei Bedarf erweitert werden.
Die ETH Zürich setzt sich für ökologisches und nachhaltiges Bauen ein. Auch wenn Rechenzentren grundsätzlich energieintensiv sind, werden für das HRZ die bestmöglichen Massnahmen umgesetzt. Neben der energieeffizienten Kühlung und der Photovoltaikanlage werden für das Tragwerk Holz verwendet und Recyclingbeton für die Fassade eingesetzt, der durch ein neu entwickeltes Verfahren gleichzeitig als CO2-Speicher dient. Tiere wie Fledermäuse oder Mauersegler können in speziell eingerichteten Bereichen an der Fassade Platz zum Brüten finden. Stampfbetonmauern mit Substrateinlagen in der Umgebung werden Reptilien und Amphibien Lebensraum bieten.
Impressionen der Grundsteinlegung des HRZ
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