Die Schulleitung informiert 2021 / 3

Die Schulleitung hat in ihren letzten Sitzungen unter anderem das neue Reglement für den Bachelor in Mathematik verabschiedet, die Finanzierung eines Forschungsprojekts im Bedrettotal gesichert sowie sich ein erstes Mal mit der Rückkehr aus dem Home-Office befasst.

Schulleitung ETH
Die Schulleitung der ETH Zürich (Bild: ETH Zürich / Markus Bertschi)

Nach der sich abzeichnenden, zunehmenden Normalisierung nach der Pandemie-bedingten langen Phase des Home-Office hat sich die Schulleitung in ihrer letzten Sitzung ein erstes Mal mit der Rückkehr der ETH-Mitarbeitenden an ihren Arbeitsplatz beschäftigt.

Vertiefte Diskussion um Arbeitsformen der Zukunft

Die Lehren aus der Covid-Pandemie, die oft positiven Erfahrungen der langen Home-Office-Phase sowie der gesellschaftliche Wertewandel (mehr Flexibilität, bessere Vereinbarkeit, höhere Eigenverantwortung, stärkere Selbstorganisation, Fokus auf Nachhaltig­keit) belegen den Bedarf, auch an der ETH Zürich die vorhandenen Arbeitsmodelle angepasst an die Aufgaben (Forschung, Verwaltung etc.) weiterzuentwickeln. Gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen zu berücksichtigen, das eigene Wachstum oder der Auftrag des Bundes, haushälterisch mit den vorhandenen Raumressourcen umzugehen.
 

«Mit den Erfahrungen aus Corona müssen wir uns alle überlegen, wie wir künftig zusammenarbeiten wollen. Es gilt jetzt, die Basis für ein noch intelligenteres Arbeiten und Zusammenarbeiten zu legen.»Julia Dannath, Vizepräsidentin für Personalentwicklung und Leadership

Nach dieser ersten Auslegeordnung hat die Schulleitung entschieden, die kurzfristige Perspektive, in der es um die Rückkehr der Mitarbeitenden an ihre Arbeitsplätze geht, von der mittelfristigen Perspektive zu trennen.

  • Kurzfristig: Bereits vor der Pandemie wurde Home-Office an der ETH ermöglicht und in vielen Teams gelebt. Diese Praxis soll nach den Sommerferien wieder etabliert oder kann je nach Bedürfnis situativ erweitert werden.
  • Mittelfristig geht es um mehr als um die Frage des Anteils von Home-Office. Es geht um eine möglichst intelligente Kombination von Mensch, Technologie und Infrastruktur. Dies soll in einer breiten Diskussion mit allen Hochschulgruppen angegangen werden.

Neues Studienreglement für den Bachelor in Mathematik

Die Schulleitung hat ein Studienreglement für den Bachelor-Studiengang in Mathematik genehmigt und per Herbstsemester 2021 in Kraft gesetzt. Der Mathematik-Bachelor wurde erstmals seit 2010 überarbeitet. Namentlich die Wahlmöglichkeiten der Studierenden werden erweitert und an die jüngsten Entwicklungen angepasst, die die Mathematik neben der Physik vor allem auch mit der Informatik verbindet. Deswegen wird die Anzahl der obligatorischen Physikvorlesungen ab dem zweiten Semester reduziert. Den Studierenden steht es nun frei, aus den «Ergänzungsfächern» Physik und Informatik bestimmte Vorlesungen auszuwählen und einen persönlichen Schwerpunkt zu setzen. Auch die Anzahl der obligatorischen Mathematikvorlesungen wird reduziert, damit die Studierenden ab dem vierten Semester mit den frei gewordenen Kreditpunkten aus einer Reihe von Mathematikvorlesungen, den sog. «Wahlpflichtfächern», auswählen können.

Anschubfinanzierung für das BedrettoLab

Die Schulleitung hat beschlossen, den Betrieb des Bedretto Underground Laboratory for Geosciences and Geoenergies (BULGG) für die Jahre 2021-2023 finanziell zu unterstützen. Das BedrettoLab (BULGG) ist eine departementale Forschungsplattform des ETH-Departements Erdwissenschaften (D-ERDW). Das Labor ist im Bedretto-Tunnel eingerichtet, einem Seitentunnel des Furka-Eisenbahntunnels und dient der Erforschung einer sicheren, effizienten und nachhaltigen Nutzung von Erdwärme (Geothermie) im Zusammenhang mit der Schweizer Energiestrategie 2050 sowie der Forschung über Erdbebenphysik und Erdbebenvorhersage. Das BedrettoLab ist Europas grösste Infrastruktur zur Erforschung der Erdwärme und wurde 2017-2020 aufgebaut.

Investition in CO2-neutrale chemische Prozesse

Im Rahmen der externe SeiteSchweizer Roadmap für Forschungsinfrastrukturen wird an der ETH Zürich, der EPFL und der Empa die nationale Forschungsinfrastruktur «Catalysis Hub CAT+» aufgebaut. Entsprechende Mittel dafür hat der ETH-Rat bewilligt. «CAT+ East» ist darin ein Teilprojekt der ETH Zürich und der Empa. Dieses Teilprojekt wird von Christophe Copéret, Professor für Oberflächen-​ und Grenzflächen-​Chemie (D-CHAB), geleitet. Es unterstützt die Grundlagenforschung in heterogener Katalyse durch modernste, automatisierte Instrumente sowie fortgeschrittene Analysemethoden unter Einsatz künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens.

Dafür hat die Schulleitung nun die Beschaffung mehrerer sogenannter Festbettreaktoren mit hohem Durchsatz sowie eines «DNP-NMR-Moduls» bewilligt. Die Festbettreaktoren ermöglichen es, die Leistung heterogener Katalysatoren parallel und automatisiert zu testen. Bei heterogenen Katalysen liegen die reagierenden Stoffe (Katalysatoren) in unterschiedlichen Phasen vor, beispielsweise als Gas und als Feststoff. DNP-NMR ist eine der genauesten Techniken, um Festkörper detailliert zu charakterisieren. Zusammen mit den Festbettreaktoren wird sie es erlauben, aktivere und selektivere Katalysatoren zu entwickeln. Die Geräte werden für den von ETH und EPFL gemeinsam geleiteten externe SeiteNationalen Forschungsschwerpunkt Catalysis wichtig. Ziel dieses NFS ist es, mit neuen katalytischen Prozessen innovative und CO2-neutrale chemische Wertschöpfungsketten zu entwickeln.

Regelmässige Informationen aus der Schulleitung

Die Schulleitung der ETH Zürich trifft sich alle zwei Wochen zur ordentlichen Schulleitungssitzung. In dieser Rubrik wird über die wichtigsten Entscheide aus diesen Sitzungen informiert, in dieser Ausgabe diejenigen der Sitzungen seit März 2021.

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