Die Schulleitung informiert 2019 / 7

In den letzten drei Sitzungen vor dem Jahreswechsel hat die Schulleitung ein neues Kompetenzzentrum für Rehabilitation ins Leben gerufen, die Charta für Lohngleichheit gebilligt und das Konzept für die Anpassung der Parkingpreise modifiziert.

Hochschulgebiet
Das künftige Hochschulgebiet mit dem neuen Universitätsspital und dem neuen Forum UZH der Universität Zürich (Bild: HGZZ / Baudirektion Kanton Zürich)

Neues Kompetenzzentrum für Rehabilitation

Ab 1. Januar 2020 verfügt die ETH über ein neues Kompetenzzentrum: Forschung und Lehre im «Rehabilitation Engineering and Science Center» (RESC) haben zum Ziel, die gesundheitliche Rehabilitation und die Lebensqualität von Menschen mit körperlichen Einschränkungen zu verbessern. Dazu wird ein neues Lehrangebot mit einem Master-Studiengang aufgebaut, acht zusätzliche Professuren im Bereich der Rehabilitationswissenschaften geschaffen und die Öffentlichkeitsarbeit mit dem Cybathlon 2020 als nächstem Höhepunkt weiter intensiviert.

«Die Vernetzung von Forschung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Rehabilitation ist eine Aufgabe, die gesellschaftlich immer relevanter wird. Deshalb investieren wir ganz bewusst in dieses Gebiet». (Detlef Günther, Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen)

Das RESC soll diese Anstrengungen in Forschung, Lehre und Outreach koordinieren. Dazu vernetzt das im Departement Gesundheitswissenschaften beheimatete Zentrum 28 ETH-Professorinnen und –Professoren aus neun verschiedenen Departementen, sowie acht assoziierte RESC-Mitglieder aus dem Universitätsspital Zürich, der Universitätsklinik Balgrist, dem Kinderspital Zürich und der Schulthess-Klinik. Designierter Vorsteher des RESC ist Robert Riener.

Hochschulgebiet Zentrum: Beitrag der ETH zum Aussenraum

Für die Umsetzung des Generationenprojekts Hochschulgebiet Zürich Zentrum (HGZZ) sind attraktive Aussenräume und gleichzeitig eine auf das zu erwartende Wachstum abgestimmte Verkehrserschliessung von entscheidender Bedeutung. Diesem Ziel dienen in der bevorstehenden ersten Entwicklungsphase zwei gemeinschaftliche Bauvorhaben der Hochschulen und des Unispitals, an welche die ETH nun einen Beitrag leistet. Die Schulleitung hat einem entsprechenden Vertrag mit den Partnern des HGZZ zugestimmt.

Zum einen soll der gesamte Strassenraum von der Einmündung der Tannen- in die Rämistrasse bis zur Platte und zur Kantonsschule umgestaltet werden. Die Tramgleise werden verschoben, um den Fussgängerinnen und Fussgängern künftig ein sicheres Queren auf der ganzen Länge zu ermöglichen, verbunden mit einer städtebaulichen Aufwertung. Dies soll voraussichtlich 2026 in Angriff genommen werden. Das zweite Projekt sieht eine direkte Fusswegverbindung zwischen Central und dem Hauptgebäude der ETH vor, mit Verbesserung der Verbindung zur Uni. Dazu soll zwischen Polybahn und dem aki-Gebäude eine attraktive Treppe entstehen («Polysteig»). Ausserdem ist ein Ausbau der Wegstrecke von der Bergstation der Polybahn bis zur Universität vorgesehen («Querspange»). Startschuss für diese Arbeiten ist voraussichtlich 2023.

Massnahmenpaket Parkierpreise

Nach gemischten Reaktionen auf den Entscheid zur schrittweisen Erhöhung der Parkierpreise hat die Schulleitung das geplante Regime modifiziert. Es hat sich gezeigt, dass die Preiserhöhung vor allem für Teilzeitmitarbeitende eine überproportionale Belastung darstellt. Deshalb erhalten Angestellte mit einem Arbeitspensum von weniger als 70% eine Preisreduktion von einem Drittel (analog Studierendenermässigung). Für ETH-Angehörige, die ihre Verkehrsmittel wechseln, können ETH-Angehörige neu für den Hönggerberg auch eine Mehrfachkarte für 50 Ausfahrten kaufen. Diese kostet 250 Franken und liegt damit unter dem Tarif für die Tageskarte (10 Franken). Elektrofahrzeuge erhalten zwar keine Preisreduktion, jedoch wird die Ladeinfrastruktur an beiden Standorten ausgebaut und kostenlos zur Verfügung gestellt.

«Marktübliche Preise für Parkplätze sind vor dem Hintergrund unserer Bemühungen um einen CO2-freien Campus wichtig. Wir werden jedoch sorgfältig eruieren, was die effektiven Marktpreise sind und entsprechend reagieren». (Ulrich Weidmann, Vizepräsident für Personal und Ressourcen)

Die Parkierpreise auf dem Hönggerberg werden auf den 1.1.2020 auf 90 Franken und per 1.1.2022 auf 120 Franken pro Monat und damit auf das Niveau der Parkpreise im Zentrum angehoben. In einem dritten Schritt sollen die Preise pro Monat auf den 1.1.2024 auf ein marktübliches Niveau angehoben werden. Vorgesehen sind 180 Franken pro Monat sowohl im Zentrum als auch auf dem Hönggerberg, wobei für den Hönggerberg dieser Tarif im Jahr 2023, also vor der Einführung, nochmals überprüft wird.

Zentrum für Klimamodellierung wird verstetigt

Das «Center for Climate Systems Modeling” (C2SM), das 2008 als gemeinsames Kompetenzzentrum mit MeteoSchweiz und Empa gegründet worden war, wird ab 2021 als Lehr- und Forschungseinrichtung ausserhalb der Departemente weitergeführt. Das C2SM hat in den vergangenen Jahren seine Position als eines der führenden Zentren der Klimamodellierung gefestigt. Es vernetzt die Klimaforschung im Raum Zürich und erfüllt neben wichtigen Aufgaben in Lehre und Forschung auch wichtige Outreach-Funktionen. So erstellt das C2SM in Zusammenarbeit mit dem nationalen Zentrum für Klima-Dienstleistungen die Klimaszenarien und die ebenfalls breit zur Kenntnis genommene Klimarunde. Neben der ETH Zürich, dem D-USYS, MeteoSchweiz und der Empa beteiligen sich auch die beteiligten Professuren sowie das WSL und Agroscope an den Kosten für das C2SM.

Die ETH unterzeichnet die Lohncharta

Den staatsnahen Betrieben kommt in der Förderung der beruflichen Gleichstellung eine Vorbildfunktion zu. In diesem Kontext lancierte Bundesrat Alain Berset im Jahr 2016 eine «Charta der Lohngleichheit im öffentlichen Sektor». Die Lohncharta definiert vier Anliegen. Erstens: Sensibilisierung für das nationale Gleichstellungsgesetz bei Mitarbeitenden, die unter anderem zuständig sind für Lohnfestsetzung, Funktionsbewertung und Rekrutierung. Zweitens: Regelmässige Überprüfung der Einhaltung der Lohngleichheit in der eigenen Organisation. Drittens: Einfordern der Lohngleichheit im Rahmen von Beschaffungen. Und viertens: Berichterstattung über die konkreten Ergebnisse dieses Engagements, insbesondere via Teilnahme am Monitoring des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann.

Die ETH erfüllt diese Anliegen bereits. Für die Schulleitung ist die Lohngleichheit ein wichtiges Anliegen, weshalb der Präsident in deren Namen die Lohncharta des Bundes unterzeichnet hat.

Kostenbeteiligung am Umzug des D-BSSE

Für die Ausstattung des neuen Gebäudes für das Departement für Biosysteme (D-BSSE), das im Jahr 2021 in Basel bezogen werden soll, bewilligt die Schulleitung aus den eigenen Reserven 17.4 Millionen Franken. Das D-BSSE steuert 2,4 Millionen Franken zu den Umzugskosten bei. Das Geld wird unter anderem für den Aufbau einer Plattform gebraucht, die unter GMP-Bedingungen (Good Manufacturing Practice) ermöglicht, Therapeutika in klinischer Qualität herzustellen. Der Aufbau dieser Infrastruktur wird von 2021 bis 2023 dauern.

Neue Strategie der ETH-Bibliothek

Die ETH-Bibliothek ist die grösste öffentliche naturwissenschaftlich-technische Bibliothek der Schweiz und nationales Zentrum für natur- und ingenieurwissenschaftliche Information. Die Wandlung von einer analogen zu einer digitalen Bibliothek ist in den letzten Jahren weitgehend Tatsache geworden. Die ETH-Bibliothek ist ein zentraler Einstiegspunkt für die wissenschaftliche Recherche, die Unterstützung wissenschaftlichen Publizierens und die langfristige Sicherung von Informationen. Zudem zielt sie darauf, Impulsgeberin für die Generierung und Weiterentwicklung des Wissens und seines Transfers in die Gesellschaft zu werden. Mit der neuen Strategie will die Bibliothek zum global vernetzten Wissenshub der ETH Zürich und zur vertrauenswürdigen Partnerin und Dienstleisterin für Forschung und Lehre werden. Im Zentrum steht eine konsequente Zentrierung auf die Kundinnen und Kunden und eine ganzheitliche Unterstützung. Sichergestellt werden soll dies durch eine neu zu entwickelnde Plattform, den sogenannten «Connector», in dem die Dienstleistungen der Bibliothek modular für die Kundinnen und Kunden aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Kombiniert werden in diesem Connector auch die Dienstleistungen externer strategischer Partner, um damit zusätzliche bedürfnisgerechte Lösungen anzubieten.

Regelmässige Informationen aus der Schulleitung

Die Schulleitung der ETH Zürich trifft sich alle zwei Wochen zur ordentlichen Schulleitungssitzung. In dieser Rubrik wird über die wichtigsten Entscheide aus diesen Sitzungen informiert, in dieser Ausgabe diejenigen der letzten drei Sitzungen des Jahres 2019.

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