Willy Krek verstorben

Nach längerer Krankheit ist am 29. August Willy Krek im Alter von 56 Jahren verstorben. Der Biologieprofessor war eine Schlüsselfigur für den Aufbau der molekularen Gesundheitswissenschaften und der personalisierten Medizin an der ETH. Die Hochschule verliert einen leidenschaftlichen Forscher und Förderer.

Mit Willy Krek verliert die ETH Zürich einen bedeutenden Forscher und Förderer, der zwischen Grundlagenwissenschaft und medizinischer Anwendung Brücken schlug. (Bild: ETH Zürich / Giulia Marthaler)
Mit Willy Krek verliert die ETH Zürich einen bedeutenden Forscher und Förderer, der zwischen Grundlagenwissenschaft und medizinischer Anwendung Brücken schlug. (Bild: ETH Zürich / Giulia Marthaler)

Aufgewachsen ist Willy Krek in Kärnten, an der Technischen Universität in Graz studierte er Chemie. Ein erster Schritt in die Schweiz erfolgte 1988, als er am Schweizerischen Krebsforschungsinstitut ISREC in Lausanne doktorierte.

Seinen wissenschaftlichen Weg setzte er an der Harvard Universität und dem Dana Farber Cancer Institute in Boston fort, bevor er als Gruppenleiter an das Friedrich Miescher Institut in die Schweiz zurückkehrte. 2003 wurde er zum ordentlichen Professor für Zellbiologie an der ETH Zürich ernannt, wo er im Departement Biologie am Institut für molekulare Gesundheitswissenschaften das Labor für «Cell Signaling and Disease Biology» mit Begeisterung bis zu seinem Tod führte.

Er verband Grundlagenforschung und Medizin

Das Forschungsinteresse von Wilhelm Krek galt dem Verständnis der molekularen Signalwege, die das Wachstum von Tumorzellen beeinflussen. Hier verfasste er vielbeachtete und zum Teil bahnbrechende Studien über den Einfluss des Sauerstoffmangels (Hypoxie) und des Fructose-Stoffwechsels. Der direkte Bezug der Grundlagenforschung zur medizinischen Anwendung war für Willy Krek in seiner Forschung und Lehre zentral. Seine Arbeiten mündeten in zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, waren Grundlage für die Entwicklung neuartiger Medikamente und Ausgangspunkt für die Gründung von mehreren Start-Up-Unternehmen.

«Ich bin bestürzt und traurig über den viel zu frühen Tod von Willy, der ein hoch geschätzter Kollege und eine bewundernswerte Persönlichkeit war», sagt ETH-Präsident Lino Guzzella. «Willy Krek war vor mehr als zehn Jahren eine treibende Kraft, um die medizinische Forschung als neuen Schwerpunkt dieser Hochschule erfolgreich zu etablieren. Seine Dynamik und sein Mut, Grundlagenforschung und medizinische Anwendung zu verbinden, waren für uns wegweisend.»

Ein grosser Förderer

Als akademischer Lehrer, so Lino Guzzella weiter, habe Willy Krek seine Studierenden sowie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begeistert. «Seine Leidenschaft für die Wissenschaft, sein Enthusiasmus und seine tatkräftige Unterstützung motivierten viele von ihnen, sich selber dem Abenteuer Forschung zu widmen. Wir, die Schulleitung und die ganze ETH-Gemeinschaft, sind ihm zu grossem Dank verpflichtet.»

Neben seiner beruflichen Tätigkeit war Willy Krek als Experte in verschiedenen Gremien in- und ausserhalb der ETH Zürich tätig. So war er über viele Jahre Vorsitzender des Pfizer Preiskommitees und beriet die Pezcoller- und Josef-Steiner-Stiftung. Willy Krek war Mitgründer des Schweizer Kompetenzzentrums zur Erforschung von Stoffwechselkrankheiten (CC-SPMD) und hat auch den Aufbau des Zentrums für Personalisierte Medizin an der ETH und der Universität Zürich geprägt. Es war ihm ausserdem wichtig, in seiner Forschung stets neuste Technologien anzuwenden. So war er massgeblich auch für die Schaffung der «Nexus Technology Platform» verantwortlich.

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