Neu an der ETH: Walter Karlen

Walter Karlen, seit Oktober 2014 Professor für Mobile Gesundheitssysteme, erklärt, warum er sich für sein Forschungsgebiet entschied und was dieses mit dem Raumschiff Enterprise gemeinsam hat. 

Vergrösserte Ansicht: Walter Karlen
Walter Karlen ist seit Oktober 2014 Professor für Mobile Gesundheitssysteme an der ETH Zürich. (Bild: Giulia Marthaler/ETH Zürich)

Wie würden Sie einem Kind Ihr Forschungsgebiet erklären?
Wir entwickeln Computerprogramme, die helfen zu beurteilen, ob du krank bist oder nicht. Das coole dabei ist, das wir diese Programme auf dem Handy installieren und dessen Sensoren nutzen können. Wenn du beispielsweise Husten hast und dich krank fühlst, könnte deine Mutter mit Hilfe ihres Handy entscheiden, ob du im Bett bleiben oder besser zum Arzt gehen sollst. Unsere Systeme funktioneren ähnlich wie der Tricorder des Schiffsarztes Dr. McCoy auf dem Raumschiff Enterprise.

Wie kam es, dass Sie über Mobile Gesundheitssysteme forschen?
Ich war immer sehr interessiert an der Miniaturisierung und Mobilisierung von Robotern. Deren Messsysteme sind stark abhängig von Umwelteinflüssen. Bei automatisierten medizinischen Anwendungen muss man noch einen Schritt weiter gehen, da sich jeder Patient anders verhält und viele unbekannte Parameter eine Diagnose oder Behandlung beeinflussen können. Ich möchte mittels intelligenter Technik zur Individualisierung der Medizin beitragen.

Welches ist Ihr Lieblingsbuch, und warum?
Ich bin ein begeisterter Comic-Fan. Am liebsten lese ich die Bände in Originalsprache. Mein grosser Favorit ist der Klassiker «A la recherche de Peter Pan» (Auf der Suche nach Peter Pan) des Westschweizer Zeichners Cosey. Seine Persönlichkeiten sind faszinierend und die Bergwelten in ihrer Farbgebung sehr stimmungsvoll. Deshalb hängen auch Bilder von Cosey an meinen Bürowänden.

Zur Person

Walter Karlen, geboren 1979 in der Schweiz, ist seit Oktober 2014 Professor für Mobile Gesundheitssysteme am Departement für Gesundheitswissenschaften und Technologie (D-HEST). Der international anerkannte Forscher beschäftigt sich mit individualisierten Methoden und Geräten für den Einsatz im Gesundheitswesen. Konkret entwickelt er biomedizinische Sensoren, die über tragbare Systeme (z.B. Mobiltelefone) selbst fernab von klinischen Zentren eingesetzt werden können, um die Gesundheit ausgewählter Bevölkerungsgruppen zu untersuchen.

Mit der Berufung von Walter Karlen verstärkt das Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie seinen Schwerpunkt auf dem Gebiet der Medizintechnik, Rehabilitation und Pflege.

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