Fotoserie

Die Schauwand im OCT Gebäude illustriert auf schwarz-weiss Fotos die Fortschritte und Erfolge des Programms "Hindernisfreiheit an der ETH Zürich".

Vergrösserte Ansicht: Eine Gruppe von Personen wechselt die Perspektive in einem Sensibilisierungsworkshop und versucht sich mit Langstock und Augenmaske bzw. Simulationsbrillen zu orientieren.

Wie finde ich den Seminarraum, wenn ich kaum etwas sehen kann?
Wie komme ich im Rollstuhl über Rampen und Kopfsteinpflaster zum HPH?
Und wie fühlt es sich generell an, sich mit einer Behinderung an der ETH fortzubewegen?

Antworten auf diese Fragen und viele neue Erfahrungen bieten die regelmässig angebotenen Sensibilisierungsworkshops "Perspektivenwechsel".

Im Rollstuhl oder mit Langstock und Augenmaske bzw. Simulationsbrille ausgerüstet, können Interessierte die Hochschule aus einer ganz neuen Perspektive "erfahren" und "besichtigen".

«Sind barrierefreie Events möglich?»
Wir meinen: Ja!
Eine Frau im Rollstuhl ist an einen barrierefreien Registrationsdesk gefahren.

Ihr Departement veranstaltet eine spannende Podiumsdiskussion, aber Sie sind gehörlos? Die Schulleitung bietet einen feinen Apéro an Stehtischen an, Sie sitzen jedoch im Rollstuhl? An der ETH Zürich finden jedes Jahr sehr viele Veranstaltungen statt. Damit alle Personen vollumfänglich daran teilnehmen können, sollen möglichst barrierefreie Lösungen gewählt werden: beispielsweise Räumlichkeiten, die auch im Rollstuhl erreicht werden können, Akustikanlagen, oder das Angebot für gehörlose Personen in Gebärdensprache zu übersetzen. Bereits angeschafft wurden barrierefreie Registrationsdesks, sodass der Empfang von Personen im Rollstuhl auf Augenhöhe möglich ist.

«Kennen Sie "SIA 500"?»
Die SIA 500 ist die Norm für Hindernisfreies Bauen in der Schweiz.
Ein ETH-Mitarbeiter liest die Norm SIA 500.
Vergrösserte Ansicht: Eine Person im Rollstuhl kann eine alte Aufzugtür nicht öffnen, da diese mit dem Rollstuhl kollidiert.

Die ETH Zürich hat sehr viele Gebäude, sodass die hindernisfreie Anpassung schätzungsweise 15 bis 20 Jahre dauern wird. Zum heutigen Zeitpunkt sind viele Gebäude und Räume nur teilweise hindernisfrei. Zudem stehen einige der alten Gebäude, wie beispielsweise das von Gottfried Semper entworfene Hauptgebäude, unter Denkmalschutz. Zwischen Hindernisfreiheit und Denkmalschutz muss ein für beide Seiten vertretbarer Kompromiss gefunden werden.

Als erstes ETH-Gebäude wird das Gebäude CHN an der Universitätsstrasse als Pilot bis Herbst 2023 hindernisfrei umgerüstet und mit der neuen Signaletik ausgestattet. 

Vergrösserte Ansicht: Vor einer grossen Baustelle ist der Rohbau, sowie die Bauzeichnung einer Rampe zu sehen.

Die ETH möchte Neubauten nach dem Prinzip «Design for all» gestalten. Die Gebäude sollen von vornherein so gebaut werden, dass sie idealerweise von allen Personen genutzt werden können. Also unabhängig davon, ob jemand mit Krücken, mit einem Kinderwagen, mit Langstock, einem schweren Rollkoffer oder im Rollstuhl unterwegs ist.

Beispielsweise soll statt einer Treppe und einem zusätzlichen Treppenlift von vornherein eine Rampe gebaut werden. Welches «Design for all» fällt Ihnen ein?

«Welches "Design for all" gefällt Ihnen?»
Lassen Sie sich an der Schauwand inspirieren.
Vergrösserte Ansicht: Ein grosser Rollcontainer blockiert eine Rampe.

Nicht nur "gebaute", auch bewegliche Hindernisse erschweren Personen, zum Beispiel mit einer Mobilitätseinschränkung oder mit einer Sehbeeinträchtigung, den Weg durchs Gebäude: Mit Mobiliar blockierte Rampen, mit Kisten zugestellte Korridore, oder widerrechtlich geschlossene Brandschutztüren können zu Stolperfallen oder gefährlichen Sackgassen werden.

Deswegen gibt es in stark frequentierten Gebäuden alle vier, in weniger stark frequentierten Gebäuden alle acht Wochen Kontrollrundgänge. Dabei werden bewegliche Hindernisse beseitigt und die Wege wieder frei gemacht.  

Eine Gruppe von Personen evakuiert einen Mann im Rollstuhl über das Treppenhaus.
In Sicherheitskursen der Abteilung Sicherheit, Gesundheit, Umwelt wird zum Thema barrierefreie Evakuation geschult.   ETH Zürich
Ein Mann läuft eine Treppe hinunter. Er schaut dabei auf sein Handy, welches ihm per Indoor-Navigation den Weg anzeigt.

Die Zeit ist knapp, in wenigen Minuten beginnt die Vorlesung, und Sie haben keine Ahnung, wie Sie in den angegebenen Raum kommen? Noch dazu mit dem schweren Koffer, da anschliessend eine Konferenz im Ausland oder eine Urlaubsreise ansteht?

Die neue Indoor-Navigation wird allen ETH-Angehörigen, sowie Besuchern in Zukunft zuverlässig die schnellsten, und wenn gewünscht, barrierefreien Wege anzeigen.  

«Was ist eine Induktionsschlaufe?»
Hörgeräte können durch Induktionsschlaufen den Ton direkt aufs Ohr übertragen ohne störende Nebengeräusche.
Vergrösserte Ansicht: In einem Hörsaal voller Studierenden sitzt ein Student mit einem Hörgerät, welches die akustischen Signale über eine Induktionsschlaufe aufnimmt.
Studierende, wie dieser, sind auf Induktionsschlaufen in Hörsälen angewiesen, um die Vorlesung hören zu können. ETH Zürich
Links ist ein Student zu sehen, welcher sich die Inhalte eines digitalen Mediums per Screenreader vorlesen lässt. Rechts liest derselbe Student in einem Buch.

Personen, die nicht oder nicht gut sehen können, lassen sich Inhalte von einem sogenannten "Screenreader" vorlesen. Dafür müssen die Inhalte in digitaler Form vorliegen und zudem barrierefrei erstellt werden. Oftmals werden bei Webseiten, PDF-Dateien, Präsentationen, Bildern oder Videos jedoch unwissentlich Barrieren eingebaut: Gibt es bei einem Foto beispielsweise keinen Alt-Text, d. h. eine kurze Bildbeschreibung, wird ein Video ohne Untertitel erstellt, oder fehlen in einer PDF-Datei die Navigationshilfen, ist der Inhalt für Personen mit einer Seh- oder auch einer Hörbeeinträchtigung nicht zugänglich. Um in Zukunft alle Personen zu erreichen, bietet sowohl die Hochschulkommunikation als auch die Abteilung Lehrentwicklung und -technologie neuerdings regelmässig Kurse an, u. a. zu den Themen "Digitale Barrierefreiheit" oder "Barrierefreie PDFs".

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