Black History Month im Oktober

Anlässlich des Black History Month im Oktober finden drei Veranstaltungen statt. Diese und Hintergrundinformationen zum Black History Month werden unten näher beschrieben. Wichtige Begriffe sind mit Erklärungen ebenfalls unten aufgeführt.

Person läuft entlang von Büchernregalen in einer Bibliothek.

Der Black History Month begann 1926 in den USA - damals noch als Black History Week. Der afro-amerikanische Historiker Carter G. Woodson initiierte die Aktionswoche. Woodson wollte auf die Marginalisierung der Schwarzen Geschichte in den USA aufmerksam machen. In der Folge entwickelten Schulen, Museen und Universitäten ähnliche Veranstaltungswochen und dehnten sie auf den gesamten Monat Februar aus. Der Februar wurde gewählt, weil er mit den Geburtstagen des ehemaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln und des Bürgerrechtlers und Schriftstellers Frederick Douglass zusammenfällt. Beide spielten eine wichtige Rolle bei der Abschaffung der Sklaverei. Seit 1976 hat bisher jeder US-Präsident den Februar offiziell zum Black History Month in den Vereinigten Staaten von Amerika erklärt.

In verschiedenen europäischen Ländern wurde der Oktober zum Black History Month erklärt, um die anhaltenden Errungenschaften und Beiträge von Schwarzen Personen in der ganzen Welt zu feiern. Es ist auch eine Zeit, um Rassismus zu bekämpfen und sicherzustellen, dass die Schwarze Geschichte das ganze Jahr über repräsentiert und gefeiert wird.

Events  

ETH Diversity bietet im Rahmen des diesjährigen Black History Month im Oktober verschiedene Online-Veranstaltungen für ETH-Angehörige an. Die beiden angebotenen Workshops richten sich bewusst getrennt an Menschen, die von Rassismus betroffen sind, und an Menschen, die keinen Rassismus erleben. Wir möchten, dass Menschen, die sich selbst Rassismus ausgesetzt fühlen, ihre Erfahrungen frei und ohne Angst vor negativen Konsequenzen in einem geschützten Raum (safer space) mitteilen können. Für Menschen, die keinen Rassismus erleben, sich aber gegen Rassismus verbünden wollen, bieten wir die Möglichkeit zu einem respektvollen, aber möglicherweise kontroversen Dialog in einem mutigen Raum (braver space).

26.10.22 - "Spaces that were not meant for me.” – Exclusionary, racialized Spaces in Switzerland (EN)

"Räume, die nicht für mich bestimmt waren". - Ausgrenzende, rassifizierte Räume in der Schweiz (EN)

Ein öffentlicher Webinar-Vortrag wird über "Whitened Spaces" und insbesondere "Whitened Institutions" wie Universitäten in der Schweiz gehalten. In diesem Vortrag geht es darum, wie solche Räume konstruiert und aufrechterhalten werden, wie sie Ausschlüsse schaffen und was gegen diese Ausschlüsse getan werden kann. Die Sozialwissenschaftlerin Danielle Isler teilt ihr Fachwissen über Inklusion und Diversität im akademischen Bereich und gibt Einblicke in ihre Forschung. +++ Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden +++

01.11.22- “How could I have acted?” – Allyship Workshop (EN)

"Wie hätte ich mich verhalten können?" - Verbündeten-Workshop (EN)

Online Verbündeten-Workshop mit Danielle Isler für ETH-Angehörige, die sich selbst als Weiss identifizieren, nicht von Rassismus betroffen sind und Verbündete gegen Rassismus sind oder werden wollen. In Anlehnung an unsere aktuelle Respekt-Kampagne und deren Slogan ("Mach du ei­nen Punkt, wenn an­de­re ihn nicht ma­chen.") werden wir diskutieren und analysieren, wie, wo und wann sich Verbündete einsetzen können. Dies ist ein mutiger Raum (braver space) für Weiße Menschen, die selber nicht von Rassismus betroffen sind, um über ihre Identität und ihr Verhalten zu reflektieren.  +++ Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden +++

02.11.22 - "If I had known that...” – Empowerment Workshop (EN)

"Wenn ich das gewusst hätte..." - Ermächtigungs-Workshop (EN)

In diesem Online-Workshop geht es um das Empowerment von BIPoC. Der digitale Raum wird so gestaltet, dass er für BIPoC so "sicher" wie möglich ist. Ein Raum, in dem alle Teilnehmer sich ausdrücken und gehört werden können. Ein Raum des Mitgefühls und der Ermutigung, in dem verinnerlichte, schädliche Überzeugungen in Frage gestellt und mutig verlernt werden können. Wissen kann Veränderung, Heilung, Selbstvertrauen und Ermächtigung schaffen. +++ Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden +++

Allyship (Verbündet sein) ist das aktive Engagement für eine unterdrückte Gruppe. Der Begriff Verbündete bezieht sich auf Menschen, die ihre Privilegien nutzen, um Gruppen zu unterstützen, die strukturell unterdrückt werden. Verbündete gehören selbst nicht zu dieser spezifischen Gruppe und sind daher nicht (direkt) von der spezifischen Unterdrückung betroffen.

BIPoC ist ein Akronym und steht für Black, Indigenous, and People of Color. Der Begriff PoC umfasst alle Personen, die sich sind als Weiss identifizieren und die von bestimmten Arten von Rassismus betroffen sind, z. B. anti-asiatischer Rassismus, anti-Schwarzer Rassismus, anti-muslimischer Rassismus usw. Der Begriff BIPoC sollte anerkennen, dass nicht alle People of Color in gleichem Maße von Ungerechtigkeit betroffen sind.

Die Gestaltung dieses Workshops als mutiger Raum ermöglicht es den Teilnehmern, über Rassismus und Verbündete zu diskutieren und über vergangene Ereignisse und Interaktionen mit Rassismus nachzudenken. Wichtig ist, dass es nicht um die Beantwortung der Frage "Erleben Menschen Rassismus und dadurch Leid?" geht, sondern vielmehr um die Frage "Wenn Menschen durch Rassismus Leid erleben, wie werden wir dem gemeinsam begegnen?"

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Konzept der "Rasse" aus biologischer Sicht nicht sinnvoll oder existent ist, sondern ein soziales Konstrukt ist, das um 1400 von Menschen in Westeuropa erfunden wurde, um Menschen zu beschreiben und sie in eine gesellschaftliche Ordnung zu bringen. Die Kategorie "Weiss" wurde immer mit Überlegenheit assoziiert. Obwohl es keine biologischen Grundlagen für Race gibt, werden Menschen immer noch rassifiziert und aufgrund von Merkmalen wie Hautfarbe, Gesichtszügen, Religion usw. in Kategorien eingeteilt. Rassismus ist die strukturelle, institutionelle, zwischenmenschliche und verinnerlichte Diskriminierung von rassifizierten Menschen. Da der englische Begriff Race eine neutralere Konnotation als die deutsche Übersetzung innehält, und vor allem als soziales Konstrukt gesehen wird, soll Race aus dem Englischen auch im Deutschen verwendet werden.

Safer Space ist ein Konzept, das sich auf einen autonomen Raum bezieht, in dem Personen, die sich ausgegrenzt oder diskriminiert fühlen, zusammenkommen können, um über ihre Erfahrungen mit einer solchen Ausgrenzung/Diskriminierung zu sprechen. In der westlichen Welt sind sie meist auf Universitätsgeländen zu finden, aber auch am Arbeitsplatz.

Weiss bezeichnet - ebenso wie Schwarz oder Indigen - eine Variante des sozialen Konstrukts Race und wird oft mit Privilegien in Verbindung gebracht und als Standard angesehen.  

Anti-Racism Resources

For anyone seeking anti-​racism reading have a look at our list of anti-racism resources. There you can find a few valuable books, social media links and podcasts in English, German and French. 

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