Zehn Jahre zwischen Technologie und Wirtschaft

Das Departement Management, Technologie und Ökonomie (D-MTEC) feiert sein zehnjähriges Bestehen. Es wirft in Forschung und Lehre einen umfassenden Blick auf die Schnittstellen zwischen Technologie und Wirtschaft. Mit diesem Wissen sind die Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.

Vergrösserte Ansicht: MTEC Entrepreneurial Leadership Seminar 2013 beim Technologiekonzern Bühler. (Videoausschnitt: Bühler/MTEC)
Das D-MTEC arbeitet eng mit Unternehmen zusammen wie hier im Entrepreneurial Leadership Seminar 2013 mit dem Technologiekonzern Bühler. (Bild: Bühler/MTEC)

Moderne Technologien durchdringen unser Leben und prägen unsere Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, ihren Einfluss auf die Umwelt, den Menschen, die Gesellschaft und die Wirtschaft zu untersuchen.

Das Department Management, Technologie und Ökonomie der ETH Zürich widmet sich seit 2005 dem Verhältnis von Technologie und Wirtschaft. In der Forschung und Lehre am D-MTEC wird beispielsweise thematisiert: Warum fällt es Menschen und Organisationen schwer, Risiken richtig einzuschätzen? Auf welche Energieträger sollte die Gesellschaft für die Zukunft setzen? Wie kann Innovationsförderung gelingen?

«Dabei interessiert uns immer auch der Aspekt der nachhaltigen Nutzung der natürlichen und menschlichen Ressourcen», sagt Gudela Grote, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie und seit August 2014 Vorsteherin des D-MTEC.

Auf dem Weg zur ökonomischen Gesamtsicht

Die Idee, angehenden Ingenieuren auch ökonomische Kenntnisse zu vermitteln, geht an der ETH Zürich bis in die 1920er-Jahre zurück. Das damalige Betriebswissenschaftliche Institut richtete seinen Fokus darauf, wie Industrieunternehmen geführt werden sollen. Später brachte das Departement Betriebs- und Produktionswissenschaften – der direkte Vorgänger des D-MTEC – technische Disziplinen, Managementlehre und Arbeitswissenschaft zusammen.

Mit der Gründung des D-MTEC wurden Forschung und Lehre in Ökonomie und Management an der ETH Zürich in einem Departement gebündelt und stark erweitert – etwa um die Themen Innovationsökonomie, Strategiemanagement und Technologiemarketing. Zusätzlich kam mit der Volkswirtschaftslehre ein weiteres Forschungsgebiet dazu. Auch die renommierte KOF Konjunkturforschungsstelle gehört heute zum D-MTEC. Die KOF forscht insbesondere zur schweizerischen und internationalen Konjunkturentwicklung, greift aber auch wirtschaftspolitische Fragestellungen auf.

Praxisnahe Forschung und Lehre

Mit seiner Technologienähe unterscheidet sich das D-MTEC von wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten an Universitäten. Das Profil ist einzigartig in Europa.

Das D-MTEC vermittelt sein Wissen in einzelnen Lehrveranstaltungen einerseits allen interessierten Studierenden der ETH Zürich. Andererseits bietet das Departement ein Masterstudium an. Die Studierenden müssen als Vorbildung mindestens einen Bachelorabschluss in Ingenieur- oder Naturwissenschaften mitbringen. «Je die Hälfte unserer Studierenden stammt aus der Schweiz und aus dem Ausland», so Gudela Grote.

«Wir sind begehrte Partner für Firmen und öffentliche Institutionen. Und wir bilden zukunftige Entscheidungsträger aus.»Gudela Grote

Das Masterstudium am D-MTEC richtet sich an Personen, die später als Ingenieure oder Naturwissenschaftlerinnen an der Schnittstelle zu Management und Ökonomie tätig sein wollen. Die meisten Absolventinnen und Absolventen sind nach dem Abschluss in Managementfunktionen in technologieorientierten Unternehmen tätig – aber auch in start-ups und im öffentlichen Bereich.

Das Departement D-MTEC arbeitet eng mit Unternehmen und anderen gesellschaftlichen Akteuren wie Verwaltungen und Nichtregierungsorganisationen zusammen. «Die gesellschaftliche Relevanz unserer Forschung und Lehre und der Austausch mit der Praxis sind kennzeichnend für unseren Ansatz», sagt Jost Hamschmidt, Studienkoordinator des Departements.

So bringen sich beispielsweise CEOs als «Executives-in-Residence» in die Lehre ein. Gemeinsam mit Professorinnen und Professoren führen sie Lehrveranstaltungen durch, bei denen die Studierenden konkrete Fragestellungen aus dem Unternehmen bearbeiten. Zum Masterstudium gehört zudem ein 10-wöchiges Praktikum.

Noch sichtbarer werden

Seinen runden Geburtstag feiert das D-MTEC Ende Mai mit einem Symposium (vgl. Kasten). Für die nahe Zukunft ist ein massvolles Wachstum des Departements geplant. Durch den Wechsel von mehreren Professuren vom Departement Umweltsystemwissenschaften ans D-MTEC wird dieses demnächst um Lehrstühle im Bereich Agrarökonomie und Umweltökonomie erweitert.

In Diskussion ist zudem der Aufbau eines neuen MAS im Bereich Public Management und Governance, mit einem Fokus auf technologiebezogene öffentliche Entscheidungsprozesse. «Auch in der Verwaltung sind Führungskräfte gefragt, die über solides technologisches Wissen verfügen – etwa im Bereich Energie oder Umwelt», so Departementsvorsteherin Gudela Grote.

Mit seinem Knowhow zu Innovation und Entrepreneurship will das D-MTEC innerhalb und ausserhalb der ETH noch sichtbarer werden. «Dafür ist nicht zuletzt das 10-Jahre-Jubiläum eine willkommene Gelegenheit», sagt Gudela Grote.

Zu feiern gebe es genug: «Die Forschung am D-MTEC wird von der Wissenschaftsgemeinde stark beachtet, wie Rankings zeigen. Wir sind begehrte Partner für Firmen und öffentliche Institutionen. Und wir bilden zukünftige Entscheidungsträger aus, die sowohl über technisches Wissen wie auch Kenntnisse im Bereich Management und Ökonomie verfügen – und damit auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind.»

Vergrösserte Ansicht: Gudela Grote
ETH-Professorin Gudela Grote ist seit 2014 Vorsteherin des D-MTEC. (Bild: Crafft)

Ökonomie für innovative Nachhaltigkeit

Das Departement Management, Technologie und Ökonomie (D-MTEC) feiert sein Jubiläum am Freitag, 29. Mai 2015 mit einem öffentlichen Symposium zum Thema «Management und Ökonomie für innovative Nachhaltigkeit – 10 Jahre MTEC».

Weitere Informationen zum Symposium.  

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