Ein ETH-Studium bereitet gut auf den Beruf vor

Der Berufseinstieg ist den Absolventinnen und Absolventen, die 2012 und 2008 ihr Studium an der ETH Zürich abschlossen, gut gelungen. Das zeigt die aktuelle Absolventenbefragung des Bundesamts für Statistik.

Vergrösserte Ansicht: Polymesse 2008 und berufliche Situation 2013
Polymesse 2008 an der ETH: Fünf Jahre später kommen ETH-Absolventinnen und -Absolventen auf ein Bruttojahreseinkommen von 92‘900 Franken (mit Master) und 105‘000 Franken (mit Doktorat). (Bild: ETH Zürich / Esther Ramseier)

Ein Jahr nach ihrem Masterabschluss sind gerade einmal 1,7 Prozent der ETH-Abgängerinnen und -Abgänger des Abschlussjahrgangs 2012 erwerbslos; bei den Absolventinnen und Absolventen mit einem Doktorabschluss sind es 4,4 Prozent, wie die am Montag veröffentlichte Absolventenbefragung des Bundesamts für Statistik (externe SeiteBFS) zeigt.

Tiefer als bei ETH-Absolventinnen und -Absolventen lagen die Erwerbslosenquoten 2013 nur bei den Master-Absolventinnen und -Absolventen der Universität St. Gallen (0,6 Prozent) und bei den Doktorinnen und Doktoren der Universität Zürich (1,7 Prozent) und der Universität Basel (3,2 Prozent).

Im Vergleich der Hochschultypen verzeichneten 2013 die Pädagogischen Hochschulen mit nur 0,7 Prozent die tiefste Erwerbslosenquote nach dem Master-Abschluss. Die Quote des gesamten Masterjahrgangs 2012 aller zehn Schweizer Universitäten, der EPFL und der ETH Zürich betrug im vergangenen Jahr 3,9 Prozent.

Ingenieurstudium mit guten Aussichten

Gut gestaltete sich der Berufseinstig für Abgängerinnen und Abgänger eines ETH-Ingenieurstudiums: Bei Master-Absolventinnen und -Absolventen der technischen Wissenschaften betrug die Erwerbslosenquote 2013 nur 0,6 Prozent; bei ETH-Doktorinnen und -Doktoren 3,4 Prozent.

Auf eine Erwerbslosenquote von 2,6 Prozent (Master) und 4,7 Prozent (Doktorat) kommen ETH-Absolventinnen und -Absolventen das Abschlussjahrgangs 2012 in den exakten Wissenschaften und Naturwissenschaften; im Fachgebiet «interdisziplinäre und andere Wissenschaften» kommen sie auf 4,6 Prozent und in «Medizin und Pharmazie» auf 4,9 Prozent (jeweils Master).

Fünf Jahre nach dem Studienabschluss sieht die Berufssituation für ETH-Absolventinnen und Absolventen gut aus: Das BFS listet beim ETH-Masterabschlussjahrgang 2008 nur in den exakten Wissenschaften und Naturwissenschaften eine Erwerbslosenquote von 1,3 Prozent auf.

Einkommen unterscheiden sich nach Fachgebiet

Zum Lohn: Im Schnitt aller Universitäten hatten die Master-Absolventinnen und -Absolventen des Jahres 2012 ein Jahr später ein Bruttojahreseinkommen (Median) von 78'600 Franken (hochgerechnet auf Vollzeitstellen). Zum Vergleich: Bachelor der Fachhochschulen verdienten 78‘000 Franken und Diplomierte pädagogischer Hochschulen 87'700 Franken.

ETH-Masterabsolventinnen und -Absolventen hatten gemäss BFS ein Bruttojahreseinkommen von 73'700 Franken (exakte Wissensschaften und Naturwissenschaften), 78'000 Franken (interdisziplinäre und andere Wissenschaften), 80'000 Franken (technische Wissenschaften) und 87'100 Franken (Medizin und Pharmazie). Das Bruttojahreseinkommen für ETH-Doktorinnen und -Doktoren betrug im vergangenen Jahr 85'000 Franken (exakte Wissenschaften und Naturwissenschaften) und 91'000 Franken (technische Wissenschaften).

Fünf Jahre nach dem Masterabschluss kommen ETH-Absolventinnen und -Absolventen auf ein Bruttojahreseinkommen von 90'000 Franken in den exakten Wissenschaften und Naturwissenschaften (nach dem Doktorat: 96'200 Franken). In den technischen Wissenschaften kommen sie auf ein Bruttojahreseinkommen von 92'000 Franken (mit Masterabschluss) und 110'000 Franken (mit Doktorabschluss). Im Fachgebiet «interdisziplinäre und andere Wissenschaften» betrug das Bruttojahreseinkommen 2013 mit Masterabschluss 100'100 Franken.

Dem Studium entsprechend eingestellt

Bei den Gründen, weshalb sie Schwierigkeiten bei der Stellensuche hatten, gaben die ETH-Master-Absolventinnen und -Absolventen meistens die fehlende Berufserfahrung an (67,4 Prozent) der und die «Stellensituation im studierten Fachbereich» (52,5 Prozent) an.

Ein Jahr nach Studienabschluss sind die ETH-Master-Absolventinnen und -Absolventen des Jahrgangs 2012 mit ihrer Stelle mehrheitlich zufrieden: Auf einer Skala von «1 = überhaupt nicht zufrieden» bis «5 = in sehr hohem Masse zufrieden» beträgt ihr Mittelwert 4,0.

Fünf Jahre nach dem Studienabschluss finden fast zwei Drittel der ETH-Absolventinnen und -Absolventen von 2008 aus den exakten Wissenschaften und Naturwissenschaften (Master: 64,8 Prozent, Doktorat: 64,7 Prozent), dass die im Studium erworbenen Qualifikationen ihrer Erwerbstätigkeit «sehr entsprechen». Von den ETH-Absolventinnen und -Absolventen der technischen Wissenschaften finden dies 55,7 Prozent (Master) und 62,8 Prozent (Doktorat).

Doktortitel als Ticket zur Führungsfunktion

Der Blick auf die Karriereverläufe zeigt: Ein Jahr nach dem Masterabschluss arbeiteten vom 2012er-Jahrgang 45,2 Prozent als «Angestellte/r ohne Führungsfunktion» und 16,9 Prozent als «Angestellte/r mit Führungsfunktion». Immerhin ein Drittel (33,5 Prozent) waren als Assistent/in oder Doktorand/in angestellt.

Fünf Jahre nach Studienabschluss arbeiteten 37,5 Prozent der ETH-Absolventinnen und -Absolventen mit einem Masterabschluss als «Angestellte/r mit Führungsfunktion», 36 Prozent als «Angestellte/r ohne Führungsfunktion» und 23,5 Prozent als Assistentin oder Doktorand.

Anders die berufliche Situation der ETH-Doktorinnen und -Doktoren: Von ihnen waren nach einem Jahr 38,4 Prozent mit Führungsfunktion angestellt und 56 Prozent ohne. Fünf Jahre nach dem Doktorabschluss arbeiteten 15,3 Prozent der ETH-Abgängerinnen und -Abgänger als Assistent oder Doktorandin, 24,3 Prozent waren ohne Führungsfunktion angestellt und 57,4 Prozent hatten eine Führungsfunktion.

Seltener sind ETH-Absolventinnen und -Absolventen selbständig erwerbend: Ein Jahr nach Studienabschluss arbeiten 1,3 Prozent (Master) und 3,7 Prozent (Doktorat) als Selbständige. Fünf Jahre nach Studienabschluss sind es 2,6 Prozent (Master) und 3 Prozent (Doktorat).

Mehr Teilzeit bei Frauen

Für alle Hochschultypen gilt, dass die Absolventinnen und Absolventen fünf Jahre nach Abschluss deutlich seltener befristet angestellt sind als die Neudiplomierten. Absolventinnen arbeiten öfters in Teilzeit als Absolventen – das gilt für alle Hochschultypen und sowohl für den Abschlussjahrgang 2012 als auch für den von 2008.

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