Rechnen mit «Matlab» wird einfacher

Die ETH Zürich hat neu eine campusweite Lizenz für die Programmiersprache «Matlab». Damit können Studierende und Forschende die oft verwendete Rechensoftware neu auf ihren PC herunterladen und nutzen.

Vergrösserte Ansicht: Matlab
«Matlab» und «Simulink» werden an vielen Hochschulen, so auch an der ETH Zürich, im mathematischen und technisch-naturwissenschaftlichen Studium eingesetzt. (Grafik: MathWorks/ETH Zürich)

«Matlab» ist eine Programmiersprache für technische Berechnungen, mit der Studierende und Forschende mathematische Probleme aus Wissenschaft und Technik numerisch lösen können. Als kommerzielle Software umfasst «Matlab» auch eine grafische und interaktive Bildschirm-Umgebung. Mit deren Hilfe lassen sich Daten berechnen, Ergebnisse visuell darstellen und verschiedene Ansätze ausprobieren. Darüber hinaus dient die Software dazu, Daten zu analysieren, Algorithmen zu entwickeln, Gleichungssysteme zu lösen und Modelle zu erstellen.

Ausserdem ermöglicht «Matlab» die Simulation dynamischer Systeme («Simulink») und enthält so genannte Toolboxen oder «Werkzeugkästen», die sich für spezielle Anwendungen eignen. Solche Anwendungsbereiche sind zum Beispiel Signalverarbeitung und Kommunikationstechnik, Bild- und Videoverarbeitung, Steuerungs- und Regelungstechnik oder auch rechnergestützte Finanz- und Biowissenschaften.

Campus-Lizenz gilt ab sofort

Entsprechend wird «Matlab» heute an vielen Hochschulen, so auch an der ETH Zürich oder an der Universität Zürich, in mathematischen und technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen breit eingesetzt. Allein die ETH verfügte bislang über 1600 Matlab-Lizenzen sowie 600 Gruppenlizenzen und 1500 Sonderlizenzen, die Parallelrechnen auf mehreren Prozessoren ermöglichen.

Per Beschluss der Schulleitung vom 12. November 2013 haben nun die Informatikdienste eine Campus-Lizenz eingekauft. Diese so genannte «Total Academic Headcount (TAH)» gilt seit dem Jahresbeginn 2014 für die ganze ETH-Community: Damit können neu alle Studierenden, Forschenden und Mitarbeitenden der ETH Zürich die Programmiersprache auf ihre Rechner herunterladen und uneingeschränkt, das heisst auch ohne feste Netzwerkverbindung, nutzen.

Das war bisher nicht möglich: Studierende zum Beispiel konnten die Software bisher nicht auf privaten Computern installieren. Wenn sie «Matlab» nutzen wollten, mussten sie entweder auf einem PC in einem Studierendenraum rechnen oder mit einem Computer, der über eine sichere Verbindung ins ETH-Netzwerk (sogenannte VPN-Clients) verfügt. Ohne ETH-Netzverbindung oder auf Laptops im Zug konnten sie die Software nicht einsetzen. Support für die Studierenden ist im TAH-Modell inbegriffen.

Die Gruppenlizenzen wiederum konnten bislang nur ETH-Mitarbeitende nutzen, da sie als sogenannte «Einzelplatzversionen» an bestimmte ETH-Rechner gebunden waren.

Preisvergünstigung für ETH Zürich

Die TAH-Lizenz ist bis 2017 gültig. Die Beschaffungsspezialisten der Informatikdiensten konnten einen Preis aushandeln, der unter dem marktüblichen Preis liegt. Auch für die private Nutzung der Software gelten im TAH-Modell günstigere Konditionen.

Von studentischer Seite ist die Frage aufgekommen, ob die ETH nicht stärker auf alternative Softwares setzen sollte (vgl. dazu die DownloadKolumne (PDF, 165 KB) von Basil Weibel im «Polykum» Nr. 3/2013). Solche Alternativen gibt es im Bereich der offenen Software (Open Source). Diese Produkte konzentrieren sich in der Regel auf einzelne Aspekte und decken nicht so viele Fachbereiche ab wie «Matlab». Über die Informatikdienste lassen sich aber auch diese Programme beziehen.

Hinweis:

Wer «Matlab» auf seinem Computer installieren will, kann die Software über IDES, das elektronische Software Bestell- und Verteilungssystem für Mitarbeitende und Emeriti der ETH Zürich, bestellen.

Studierende beziehen «Matlab» über Stud-IDES, das Bestellsystem für Studierende.

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