Ein Teleskop für Physik-Studierende

Seit dem Herbst hat das Physik-Departement ein modernes Teleskop, mit dem Studierende und Nachwuchsforschende der Astrophysik Planeten, Sterne und Galaxien beobachten und vermessen können.

Spiegelteleskop
Der Krebsnebel aufgenommen mit dem neuen Spiegelteleskop von einem Team von Physik-Assistenten und Studierenden. (Foto: Henning Avenhaus u.a.)

Die Astrophysik stand, wenn man Galileo Galilei denkt, an der Wiege der modernen Wissenschaft. Galilei war der erste, der ein Teleskop für astronomische Beobachtungen benützte. Er stützte seine Überzeugung, dass sich die Erde um die Sonne dreht, nicht zuletzt darauf ab. Bis heute haben Teleskope eine eminent wichtige Bedeutung für die Astronomie. Das gilt für die Forschung, aber auch für die Lehre.

Seit diesem Herbst verfügt das Physik-Departement über ein attraktives Spiegelteleskop. Mit diesem können Astrophysik-Studierende und Nachwuchsforschende die Planeten, Sterne und Galaxien beobachten, vermessen und Beobachtungsprojekte durchführen: Das Teleskop steht auf dem höchsten Gebäude (HPP) des Campus Hönggerberg. Es ist am 24. September 2013 eingeweiht worden. Das Spiegelteleskop ist im Rahmen der praxisorientierten Ausbildung der Studierenden eingerichtet worden. Es hat einen Hauptspiegeldurchmesser von 50 Zentimetern und ist mit einer Kamera mit lichtempfindlichen CCD-Sensoren (engl. «charge-coupled Device») ausgestattet, welche lange Belichtungen für empfindliche Messungen ermöglichen – so ähnlich wie dies auch bei professionellen Spitzenteleskopen der Fall ist.

Detaillierte Ansichten der Venus

«Nun können die Studierenden selbständig üben, wie man ein Teleskop für Forschungsaufgaben einsetzt, und wie man mit ihm Daten erfassen, vermessen und auswerten kann. Das hilft ihnen, wenn sie später ein Grossteleskop bedienen müssen», erklärt Hans Martin Schmid, Professor am Departement Physik. Eingesetzt wird das Teleskop in den Physikpraktika des Instituts für Astronomie. Die Schulleitung hat seine Beschaffung finanziell unterstützt. Schon bei der Einweihung zeigte sich eindrücklich, wie detailliert man die Oberflächen der Planeten betrachten kann. Unter blauem Himmel und spätsommerlichem Sonnenschein war die Venus in ihrer ganzen Schönheit zu erkennen.

Mitte Oktober haben Schmids Doktoranden Andreas Bazzon und Henning Avenhaus mit einer Gruppe von Studierenden das HPP-Teleskop mitsamt der CCD-Kamera ausprobiert und erste Bilder von Himmelsobjekten aufgenommen. «Obwohl die Bedingungen wegen des Vollmondes nicht ganz ideal waren», erinnert sich Henning Avenhaus, «haben wir eine ausgezeichnete Bildqualität erreicht, so dass wir uns auf die weitere Anwendung in Lehre und Forschung freuen.» Das Bild eines Orionnebels ziert übrigens in diesem Jahr auch die Neujahrskarte der Schulleitung.

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