1904–1911: Vom Polytechnikum zur Hochschule

1911 wurde das Polytechnikum in Eidgenössische Technische Hochschule umbenannt. Damit endete eine intensive Reformdebatte, die seit 1905 angedauert hatte.

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Nach dem Reformschub konnte 1911 der Ausbau des Hauptgebäudes beginnen.

Eckdaten dieser Epoche:

Neuausrichtung der Schule zur akademischen Forschungsstätte

Der Name «Polytechnikum» hatte zwar grosse Popularität erlangt und sollte noch lange in der liebevollen Bezeichnung «Poly» weiterleben. Doch war er zur Hypothek geworden: Was ein fortschrittliches Polytechnikum sein wollte, hatte sich nach deutschem Vorbild «Technische Hochschule» zu nennen. Der Namenswechsel trug der Neuausrichtung der Schule Rechnung, die in den vorangegangenen Jahren diskutiert worden war und drei einschneidende Veränderungen gebracht hatte:

Erstens verabschiedete sich die ETH in den so genannten Aussonderungsverträgen 1905 bzw. 1908 von der Zürcher Universität, von der Stadt und vom Kanton Zürich. Bis dahin gemeinsam verwaltete und genutzte Gebäude, Sammlungen und Einrichtungen wurden fein säuberlich getrennt, die Zuständigkeiten neu verteilt. Die Vereinfachung der rechtlichen Verhältnisse ermöglichte es dem Schulrat, längst gewünschte Bauprojekte in Angriff zu nehmen.

Zweitens nahm die ETH eine grundlegende Reorganisation des Studiums vor. Ab 1908 wurden für jedes Fach so genannte Normalstudienpläne entwickelt, die einen möglichst effizienten Verlauf des Studiums vorsahen. Diese Vorgaben waren nicht mehr in gleicher Weise bindend wie die alten Stundenpläne, sondern gewährten ein gewisses Mass an Studienfreiheit. Aus den Poly-Schülern wurden Hochschulstudenten.

Drittens schliesslich erwarb sich die ETH im gleichen Jahr, 1908, das Recht, Doktortitel zu verleihen. Damit war der Weg zur akademischen Forschungsstätte frei. Insbesondere die Chemie profitierte von der Neuerung, für die sie sich stets stark gemacht hatte. Schon 1909 erwarben sechs Chemiker den Doktortitel.

Die hier gezeigten Inhalte entstanden im Rahmen des Projekts «ETHistory 1855-2005». Die Projekt-Website, eine Web-Ausstellung des Instituts für Geschichte der ETH Zürich, bietet zahlreiche weitere Informationen zur ETH-Geschichte und ermöglicht virtuelle Zeitreisen durch 150 Jahre Hochschulgeschichte.

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