Gegengift und Klimakur

Die ETH Spin-offs Versantis und Adaptricity starten eine neue Ära in der Behandlung von Vergiftungen und in der Bewirtschaftung von Stromnetzen. Die beiden Jungunternehmen erreichten die letzte von drei Runden des Wettbewerbs Venture Kick. Beide Spin-offs erhielten je 130'000 Franken Startkapital.

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Die Köpfe hinter Versantis sind Gründer Vincent Forster (r.), Meriam Kabbaj und Prof. Jean-Christophe Leroux. (Bild: Venture Kick)

Stars wie Michael Jackson, Amy Winehouse und Heath Ledger starben an einer Überdosis Rauschgift. Aber nicht nur Drogen töten Menschen: Auch bei einem Leberversagen kann der Körper Abfälle nicht loswerden, was lebensbedrohlich sein kann. Und obschon weltweit 450 Millionen Patienten von Leberversagen betroffen sind, mangelt es an einfachen und effizienten Entgiftungsmethoden.

Diese empfindliche Lücke zu füllen, ist das Ziel des ETH-Spin-offs Versantis um Gründer Vincent Forster. Das junge Unternehmen hat Liposomen, kleinste Bläschen mit einer Lipidmembran als Aussenhülle, entwickelt, die unterschiedliche Giftstoffe aus dem Blutkreislauf effizient und schnell entfernen. Dank seiner technischen Einfachheit kann dieses Dialyseverfahren auch in Entwicklungsländern eingesetzt werden, wo teure Entgiftungstherapien nur selten verfügbar sind.

ETH Spin-off macht Stromsysteme intelligent

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Stephan Koch (l.) und Andreas Ulbig gründeten Adaptricity im März 2014. (Bild: Venture Kick)

Eines der Ziele der Energiestrategie 2050 ist der Ausbau erneuerbarer Energien. Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien schafft ganz neue Herausforderungen für Stromnetzbetreiber, die einen stabilen Netzbetrieb gewährleisten müssen. Das ETH Spin-off Adaptricity hilft durch neuartige Simulationstools, sich besser auf die künftigen Herausforderungen in der Netzplanung und im Netzbetrieb vorzubereiten.

Das erste Produkt von Adaptricity, die Software «DPG.sim», stellt eine umfassende Simulationsumgebung für aktive Verteilnetze zur Verfügung. Es erlaubt Netzbetreibern, Smartgrid-Elemente, wie zum Beispiel dezentrale Energiespeicher oder das Lastmanagement, in ihre Planung zu integrieren. Dadurch können sie optimale Entscheidungen in kostspieligen Netzausbauprojekten treffen und die vorhandene Netzinfrastruktur besser nutzen. «Der Stromsektor verändert sich rasant durch den Ausbau erneuerbarer Energien, die Marktliberalisierung und die zunehmende Verschmelzung von Energie- und Informationstechnologie», sagt Stephan Koch, Mitgründer von Adaptricity, in einer Medienmitteilung von Venture Kick.

Wettbewerb fördert Jungunternehmen

Venture kick ist eine Initiative zur Förderung von innovativen Geschäftsideen und hat sich zum Ziel gesetzt, die Anzahl an Spin-offs von Schweizer Hochschulen zu verdoppeln. Getragen wird die Initiative von privaten Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen. Monatlich erhalten acht Startup-Projekte die Chance, sich vor einer Jury zu präsentieren. Vier Gewinner erhalten je 10'000 Franken und qualifizieren sich für die zweite Runde. Dort gewinnen zwei Teams je 20'000 Franken. In der dritten und letzten Runde werden die zwei Sieger ermittelt und erhalten nochmals 100'000 Franken. Die Jury bewertet unter anderem die Teamzusammensetzung, das Marktpotenzial und wie sich der Spin-off in den neun Monaten seit Beginn des Wettbewerbs entwickelt hat. Teilnahmeberechtigt sind Studierende, Forschende oder Professoren und Professorinnen von schweizerischen Hochschulen, welche mit ihrer Geschäftsidee eine Firma gründen wollen.

Dieser Text basiert auf einer externe SeiteMedienmitteilung von Venture Kick.

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