Spannende Berufe der ETH Zürich kennenlernen

Einen Tag lang den Schulalltag verlassen und Berufe kennenlernen, von denen viele Kinder nicht einmal wissen, dass es sie gibt: Das konnten die Teilnehmenden des Zukunftstags am vergangenen Donnerstag.

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Die Kinder machten in der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie begeistert mit. (Foto: Andrea Schmits / ETH Zürich)

Etwas scheu und ruhig wirken die Mädchen und Jungen, als sie den riesigen Hörsaal im HPH-Gebäude auf dem Campus Hönggerberg betreten. Dort, im Raum G1, findet an diesem Tag eine kurze Einführung und die Zuteilung in die verschiedenen Gruppen statt. Martin Ghisletti, Leiter des ETH Career Centers erklärt, weshalb es den Zukunftstag gibt: «Es gibt typische Berufe, die vor allem Mädchen oder vor allem Jungs anziehen. Doch eigentlich gibt es keine geschlechtertypischen Berufe. Das ist nur in unseren Köpfen», sagt er und nennt als Beispiele eine männliche Hebamme und eine Frau auf dem Bau. «Lasst euch bei der Berufswahl nicht davon beeinträchtigen, dass ihr vielleicht das einzige Mädchen oder der einzige Junge in der Gruppe seid.»

Die Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 13 Jahren haben am Zukunftstag eine grosse Auswahl an Themen. Auch im ETH-Hauptgebäude und im D-BSSE in Basel finden Veranstaltungen statt. Je nach Interesse können die Kinder Roboter programmieren; lernen, was Brücken stabil macht; oder auch im Simulator erleben, wie sich ein Erdbeben anfühlt.

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Die Mädchen messen aus, wann eine Welle bricht. (Foto: Andrea Schmits / ETH Zürich)

In der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) auf dem Campus Hönggerberg lernen die Teilnehmenden, wie Stauseen funktionieren und was getan wird, um zu verhindern, dass Fische in die Turbinen geraten und sterben: Ein Rechen im Fluss soll die flussabwärts schwimmenden Fische in die richtige Bahn und sicher an den Turbinen vorbei lenken.

Experimente in der Laborhalle

Einige Kinder machen rege mit und sind auch interessiert daran zu erfahren, wieso die Renaturierung der Flussläufe für die Tierwelt wichtig ist. «Ich finde es hier sehr spannend», sagt eine der Schülerinnen während der anschliessenden Führung durch die Versuchshalle. Bau- oder Umweltingenieurswissenschaften zu studieren, um eines Tages einen ähnlichen Beruf auszuüben, könne sie sich im Moment aber noch nicht vorstellen.

In der grossen Laborhalle untersuchen die Forschenden der VAW mit Hilfe von Modellen, wie sich Flüsse im Katastrophenfall verhalten. Im Modell eines Flusses wird eine Wasserwalze simuliert und gezeigt, wie schnell es ein Gummiboot darin unter Wasser ziehen kann. Sehr interessiert sind die Teilnehmenden auch an einem Modell, an dem sie mit Hilfe von Meterstäben selbst ausrechnen können, an welchem Punkt die Wellen brechen. «Das war besonders lässig», resümiert im Anschluss einer der Jungs.

Der Nationale Zukunftstag

Der externe SeiteNationale Zukunftstag fand am vergangenen Donnerstag, 13. November statt. Er wurde ursprünglich 2001 als Nationaler Tochtertag ins Leben gerufen. Initiiert wurde er von der Schweizerischen Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten. Am Zukunftstag sollen Mädchen und Jungen die Seite wechseln: Dadurch lernen sie untypische Arbeitsfelder und Lebensbereiche kennen.

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