ETH Zürich erhöht Stipendien

Die ETH-Schulleitung hat beschlossen, ab Herbstsemester 2019 mehr Stipendien zu vergeben. Sie erhöht auch die ausbezahlten Beträge. Damit kompensiert sie bei den finanziell Schwächsten die Erhöhung der Studiengebühren, die der ETH-Rat beschlossen hat.

Die ETH Zürich passt auf Herbst 2019 ihr Stipendienreglement an, um die Erhöhung der Studiengebühren abzufedern, die der ETH-Rat im vergangenen Jahr beschlossen hat. Zwar hat das Aufsichtsorgan der ETH Zürich Augenmass bewahrt: Die Studiengebühren werden in zwei Schritten um insgesamt 300 Franken pro Jahr angehoben. Mit der Erhöhung der Stipendien kommt die ETH Zürich dem Versprechen nach, bei den finanziell Schwächsten diese zusätzliche Belastung auszugleichen. Diese Revision des Stipendienreglements wurde in Diskussion mit Vertreterinnen und Vertretern des VSETH ausgearbeitet.

Leicht höhere und mehr Stipendien

Neu richtet die ETH Zürich maximal 65 Prozent statt bisher 60 Prozent der Lebenshaltungskosten an Bildungsinländerinnen und -inländer aus. Damit erhöht sich der maximale Betrag für Studierende, die bei den Eltern wohnen, um 800 Franken, für jene mit eigenem Haushalt um 1'200 Franken. Hinzu kommen in der Regel noch die Stipendien der Kantone, die in erster Linie für die Stipendienvergabe zuständig sind. Für Studierende aus dem Ausland werden die Maximalbeträge von 40 auf 45 Prozent der Lebenshaltungskosten angehoben, das bedeutet um 1'300 Franken. Für sie gilt weiterhin die Regel, dass sie erst nach einem ersten erfolgreichen Studienjahr an der ETH einen Antrag für Stipendien stellen können.

Ausserdem hat die Schulleitung beschlossen, Stipendien neu bereits ab 600 Franken auszurichten und damit die Schwelle zu senken, ab der die Beträge ausbezahlt werden. Bisher lag diese Schwelle bei 1'280 Franken. Somit können weitere Studierende unterstützt werden.

Ausgleich der Studiengebührenerhöhung

Mit diesen Massnahmen kann die ETH Zürich bei allen stipendienberechtigten Studierenden die Gebührenerhöhung abfangen. «Die finanzielle Situation soll nicht darüber entscheiden, ob ein begabter junger Mensch an der ETH studieren kann», erklärt ETH-Rektorin Sarah M. Springman die zugrundeliegende Motivation.

Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren knapp 400 soziale Stipendien pro Jahr ausgerichtet im Gesamtbetrag von jeweils rund drei Millionen Franken. Durch die beschlossenen Massnahmen dürfte es künftig rund eine halbe Million mehr sein. So wird nicht nur die Anzahl und Höhe der bewilligten Stipendien etwas höher ausfallen. Die ETH Zürich rechnet auch damit, dass die Stipendiengesuche etwas ansteigen werden – wozu unter anderem auch dieser Artikel beiträgt.

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert