Gelungene Weltpremiere

Der weltweit erste Cybathlon ist heute Wirklichkeit geworden. Rund 4‘600 Zuschauende kamen in die ausverkaufte SWISS Arena Kloten und feuerten die 66 internationalen Teams an. In sechs Disziplinen kämpften die Piloten um den Sieg und zeigten zugleich, wie moderne Assistenztechnologien Menschen mit Behinderung im Alltag helfen können.

Cybathlon (Copyright: ETH Zürich / Alessandro Della Bella)
Die strahlenden Gewinner der Disziplin Arm-Prothesen-Parcours. (Bild: ETH Zürich / Alessandro Della Bella)

Mitreissende Wettkämpfe bestimmten den Tag. Die Piloten waren hoch konzentriert bei der Sache und wurden von den Zuschauenden in der SWISS Arena Kloten begeistert angefeuert. Jeder Pilot war mit einem ganzen Team angereist, insgesamt waren so rund 400 Personen am Cybathlon beteiligt.

Sechs Disziplinen standen auf dem Programm: Jeweils zwölf Piloten waren beim Hindernisparcours mit Beinprothesen (LEG), beim Parcours mit motorisierten Rollstühlen (WHEEL), beim Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation (FES) und beim virtuellen Rennen mit Gedankensteuerung (BCI) a Start. Zehn Piloten gingen beim Geschicklichkeitsparcours mit Armprothesen (ARM) und acht Teilnehmende beim Parcours mit robotischen Exoskeletten (EXO) ins Rennen. Aufgrund des Reglements wurden allerdings nicht alle teilnehmenden Teams bewertet. Aus der Schweiz waren insgesamt sieben Teams dabei, zwei von der ETH Zürich. In jeder Disziplin stand am Ende des Tages ein Siegerteam fest (siehe Box).

Was Technik zu leisten vermag

Die sportlichen Leistungen waren beeindruckend und auch das Ziel, die Forschung und Entwicklung von Assistenztechnologien voranzubringen, wurde erreicht. ETH-Präsident Lino Guzzella zog am Ende des ereignisreichen Tages eine positive Bilanz: «Aus der visionären Idee von ETH-Professor Robert Riener ist ein Anlass mit globaler Ausstrahlung entstanden. Der Cybathlon hat heute nicht nur Zuschauende aus aller Welt begeistert, sondern uns auch eindrücklich vor Augen geführt, was Technik zu leisten vermag, wenn sie im Dienste der Menschen steht». Er betonte: «Lösungen zu entwickeln, welche die Gesellschaft in Zukunft weiterbringen, dafür steht die ETH Zürich.» 

Weltweite Beachtung

Auch Robert Riener, Initiator des Cybathlon und Professor für Sensomotorische Systeme an der ETH Zürich, zeigte sich hoch zufrieden: «Die eigentlichen Sieger des heutigen Cybathlon sind all jene Menschen, deren Alltag aufgrund einer körperlichen Behinderung eingeschränkt ist. Wir haben heute gezeigt, dass wir Grossartiges leisten können, wenn wir die Bedürfnisse der Betroffenen in die Entwicklung von Assistenztechnologien einbeziehen. Ich bin stolz auf die Arbeit dieser rund 70 Teams und freue mich riesig über die weltweite Beachtung, die der Cybathlon gefunden hat».

Rund 150 internationale Medienschaffende begleiteten die Cybathlon-Weltpremiere. Gemeinsam mit den Zuschauenden, darunter 120 Gäste in Rollstühlen, erlebten sie in der ausverkaufen Arena wie Teams und Piloten miteinander wetteiferten. Das Schweizer Radio und Fernsehen übertrug den Wettkampf live und bettete ihn in einen Thementag ein.

Ausstellung und zahlreiche freiwillige Helfer

Was moderne Assistenztechnologien bereits heute leisten, konnten die rund 4'600 Besucherinnen und Besucher auch selbst ausprobieren. Es gab verschiedene Stände von PluSport, an denen Interessierte zum Beispiel mit einem Rollstuhl über unebenen Boden rollen oder ein Computerspiel mit den Gedanken steuern konnten. Eine Ausstellung führte in die Geschichte der Unterstützungstechnik ein.

Für einen reibungslosen Ablauf sorgten rund 600 Freiwillige und zahlreiche Mitarbeitende der ETH Zürich. Geplant ist in vier Jahren erneut einen Cybathlon zu organisieren.

Die Gewinner in den sechs Disziplinen

Robert Radocy vom Team DIPO Power im Geschicklichkeitsparcours mit Armprothesen (ARM)

Mark Muhn vom Team Cleveland beim Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation (FES)

Florian Hauser vom Team HSR Enhanced beim Parcours mit motorisierten Rollstühlen (WHEEL)

Andre Van Rueschen vom Team ReWalk beim Parcours mit robotischen Exoskeletten (EXO)

Numa Poujouly vom Team Brain Tweakers beim Virtuellen Rennen mit Gedankensteuerung (BCI)

Helgi Sveinsson vom Team OssurRheoKnee beim Hindernisparcours mit Beinprothesen (LEG)

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